Goldener Oktober – Freundlicher Arbeitsmarkt

  • 10.586 Menschen in der Region Trier arbeitslos
  • Quote sinkt auf 3,8 Prozent

Der milde Oktober spiegelt sich in einer herbstlichen Belebung des Arbeitsmarktes wider. Erneut ist die Arbeitslosigkeit in der Region Trier gesunken. Sie hat in diesem Monat die 4-Prozent-Marke geknackt. 10.586 Menschen sind in Trier und den umliegenden Landkreisen auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,8 Prozent.

„Erfreulich ist, dass wir uns im Oktober etwas an die niedrige Arbeitslosigkeit vom Vorjahr angenähert haben,“ beurteilt Heribert Wilhelmi, Chef der Trierer Arbeitsagentur den Markt. „Die aktuelle Entwicklung ist absolut saisonüblich und zeigt, dass die Region über einen robusten Arbeitsmarkt verfügt. Dennoch haben wir jetzt den Tiefststand für dieses Jahr erreicht“, vermutet der Behördenleiter und spielt damit auf den prognostizierten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter an.

Wie im letzten Monat profitieren junge Menschen besonders stark von der Herbstbelebung. Bei den unter 25-Jährigen hat sich die Arbeitslosigkeit um 13,7 Prozent reduziert, 206 junge Frauen und Männer konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Ganz anders sieht es hingegen bei den über 50-Jährigen aus. Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit im Oktober sogar leicht gestiegen. „Trotz insgesamt guter Aussichten auf dem Arbeitsmarkt partizipieren ältere Menschen am wenigsten von der positiven Herbstentwicklung“, so der Behördenleiter. „Deshalb konzentrieren sich viele unserer Anstrengungen auf diese Personengruppe. Mit der Perspektive 50Plus gibt es in unserer Region ein Projekt, das speziell darauf ausgelegt ist, älteren Langzeitarbeitslosen zu helfen. Aber auch Unternehmen beraten wir zu den Möglichkeiten, ältere Beschäftigte länger im Betrieb zu halten und Menschen mit Berufs- und Lebenserfahrung als neue Mitarbeiter zu gewinnen.“

Damit Unternehmen für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet sind und mit gezielten Maßnahmen dem Fachkräftebedarf vorbeugen können, hat die Agentur für Arbeit ein neues Beratungsangebot eingerichtet: „Bei der Qualifizierungsberatung besuchen meine Mitarbeiter vom Arbeitgeberservice Ihren Betrieb und besprechen gemeinsam mit Ihnen Ihre derzeitige Personalsituation. Ein ganzer Methodenkoffer eröffnet die Möglichkeit, die Mitarbeiterstruktur Ihres Unternehmens genau unter die Lupe zu nehmen und festzustellen, in welche Bereiche Sie zukünftig investieren sollten.“ Dabei gehe es nicht darum, ein Unternehmen komplett auf den Kopf zu stellen, sondern eher ganz konkrete und gezielte Einzelschritte einzuleiten, so Wilhelmi: „Die Qualifizierungsberatung wird individuell auf das Unternehmen abgestimmt. Bei dem einen Betrieb geht es vielleicht darum, weibliche Beschäftigte in der Familienphase, früher in den Geschäftsbetrieb zurückzuholen. In einem anderen Fall kommen meine Mitarbeiter gemeinsam mit dem Firmenchef zu dem Schluss, in Weiterbildung zu investieren. Immer geht es jedoch darum, die Belegschaft möglichst gut für die Zukunft aufzustellen und dementsprechend den betriebswirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zu sichern.“

Bestand an Arbeitslosen und Bewegungsdaten

Im Oktober sind 394 Menschen weniger arbeitslos als einen Monat zuvor. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist der Abstand etwas geschrumpft. Lag im September die Arbeitslosigkeit noch 11,3 Prozent über dem Vorjahresniveau, so sind es jetzt noch 10,7 Prozent. Dennoch sind aktuell 1.021 Menschen mehr arbeitslos als ein Jahr zuvor.

In den letzten vier Wochen konnten 3.313 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 2.939 Männer und Frauen mussten sich neu oder erneut arbeitslos melden. Diejenigen, die einen neuen Job gefunden haben, haben dies insbesondere in Produktionsbetrieben, im Handel, der Hotellerie und Gastronomie und im Gesundheitswesen.

Arbeitslosenquote

Der herbstliche Aufschwung beschert dem Arbeitsmarkt einen Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte. Sie fällt unter die 4-Prozent-Marke und liegt nun bei 3,8 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Oktober 877 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 34 Stellen mehr als ein Jahr zuvor. Jobsuchenden stehen derzeit in der Region Trier 2.335 freie Arbeitsplätze zur Verfügung. Besonders groß ist die Auswahl im produzierenden Gewerbe, in der Logistikbranche, im Handel und im Gesundheitswesen.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 5.650 Männer und 4.936 Frauen in der Region arbeitslos. Unter ihnen befinden sich wiederum 1.300 unter 25-Jährige, 3.585 über 50-Jährige und 1.187 Ausländer. Die Arbeitslosigkeit beider Geschlechter, der Jüngeren und der Ausländer ist im letzten Monat gesunken – die der 15 bis 24-Jährigen dabei am stärksten. Leicht angestiegen ist lediglich die Arbeitslosigkeit der Älteren. Sie haben vom Herbstaufschwung nicht profitiert. Deren aktuelle Arbeitslosenquote liegt mit 4,2 Prozent deutlich über der allgemeinen Quote von 3,8 Prozent.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich waren im Oktober 2.072 Männer und Frauen ohne Job, dies sind 33 weniger als im September dieses Jahres, allerdings 358 mehr als im Oktober des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist mit 0,1 Prozentpunkten leicht gefallen und liegt aktuell bei 3,4 Prozent. Sie liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Kreis Vulkaneifel

In der Vulkaneifel waren im Oktober 1.402 Menschen arbeitslos, dies sind gegenüber dem September 57 Personen weniger. Wie bereits einen Monat zuvor ist die Arbeitslosigkeit auch im Oktober erneut gesunken. Die Arbeitslosenquote fällt von 4,5 auf 4,3 Prozent. Damit ist die Arbeitslosenquote 0,2 Prozentpunkte niedriger als einen Monat zuvor, aber 0,2 Prozentpunkte höher als noch vor einem Jahr. Unter den 1.402 Menschen, die in der Vulkaneifel arbeitslos sind, befinden sich 729 Männer und 673 Frauen, unter ihnen wiederum 167 unter 25-Jährige, 542 über 50-Jährige und 93 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Der Arbeitsmarkt im Eifelkreis Bitburg-Prüm zeigt sich im Oktober nahezu unverändert. Die Quote bleibt bei 3,1 Prozent, zwei Personen mehr als im September sind arbeitslos. Die Bewegungsdaten beweisen jedoch, dass sich im letzten Monat durchaus was getan hat. 482 Menschen haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gemeldet, 476 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Genauso wie in der Stadt Trier ist im Eifelkreis nur die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen angewachsen: 495 Ältere und damit 24 Menschen mehr als einen Monat zuvor haben derzeit keinen Job. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte, die Zahl der arbeitslosen Menschen um 192, gestiegen.

Stadt Trier

50.956 Menschen in der Stadt Trier gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Die Arbeitslosenquote im Stadtbezirk ist im Oktober um 0,3 Prozentpunkte gefallen und liegt jetzt bei 5,3 Prozent. 2.929 Menschen sind derzeit arbeitslos. Das sind 179 Personen weniger als im Vormonat und 149 mehr als im Vorjahresmonat. Wie im gesamten Agenturbezirk haben in der Moselmetropole alle Personengruppen, außer der der über 50-Jährigen, vom Herbstaufschwung profitiert. Erneut am stärksten zurückgegangen – nämlich um 15,2 Prozent – ist die Arbeitslosigkeit der Jüngeren. Insgesamt haben sich im letzten Monat 1.073 Menschen aus der Betreuung von Arbeitsagentur und Jobcenter abgemeldet und damit ihre Arbeitslosigkeit beendet.

Landkreis Trier-Saarburg

Im Landkreis Trier-Saarburg waren im Oktober 2.628 Menschen, und damit 127 weniger als einen Monat zuvor, arbeitslos. Trotz dieses Rückgangs sind immer noch 235 Männer und Frauen mehr arbeitslos als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg um fast 10 Prozent. Im Trierer Umland konnten im letzten Monat alle Personengruppen von der Herbstbelebung profitieren. Am stärksten rückläufig ist die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen mit 16,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent gesunken und liegt damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

 

 

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