Grundrente der SPD

Als noch SPD-Mitglied frage ich mich, ob der SPD-Führung in Berlin das Gespür für Gerechtigkeit abhanden gekommen ist. Das Konzept der Grundrente von ca. 950 Euro von Hubertus Heil bedeutet in der Praxis, dass derjenige, der 35 Jahre halb (d.h.17,5 Jahre voll ) gearbeitet hat und wenig in die Rentenkasse eingezahlt hat genau so viel Rente bekommen soll, wie jemand, der 45 Jahre voll gearbeitet hat und dreimal so viel an Rentenbeiträgen gezahlt hat. Ist das etwa gerecht?  Millionen Rentner werden bei der nächsten Wahl bestimmt nicht die SPD wählen, da sie sich betrogen fühlen. Ein Arbeitsminister müsste doch eigentlich wissen, dass die Rente nach allgemein verbindlichen Kriterien berechnet wird, nämlich nach Arbeitsjahren und eingezahlten Beiträgen. Diese Regeln können und dürfen auch von Herrn Heil nicht außer Kraft gesetzt werden. Ist die SPD etwa auch für eine Einheitsrente von 1.200 Euro, egal ob jemand z.B. 20.000 oder 200.000 Euro eingezahlt hat? Wenn ihre Führung glaubt, dass sie mit einem Linksruck Wahlen gewinnen kann, ist sie auf dem Holzweg. Es ist unklug, die unsinnigen Forderungen der Linken zu übernehmen. Ist es Ziel der SPD so wie die Partei  „Die Linke“ bei etwa 8-9% in der Bedeutungslosigkeit zu versinken? Merke: Wer sich nur Minderheiten verpflichtet fühlt, wird selbst zur Minderheit.

Harald Niemann, Großlittgen

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