Höfken: „Bio-Legehennenhalter aus der Region schaffen Wertschöpfung und Transparenz“

Umweltministerin begleitet vor Ostern das Öko-Ei von der Erzeugung beim Legehennenbetrieb bis zur Verarbeitung und Vermarktung in Bio-Backwaren

Mainz. „Das Bio-Ei macht in Deutschland inzwischen rund elf Prozent der Gesamteinkäufe an frischen Eiern aus und gehört zu den gefragtesten Bio-Erzeugnissen überhaupt. Gerade die regionale Erzeugung von Öko-Eiern bietet viele Chancen: Sie bringt Wertschöpfung in die Region, ermöglicht kurze Transportwege und Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute beim Bio-Legehennenhalter Probst in Euscheid. Vor Ostern besucht Ministerin Höfken rheinland-pfälzische Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um das Bio-Ei.

Der Selbstversorgungsgrad mit Eiern lag in Deutschland 2018 bei etwa 72 Prozent. Für die regionale Produktion von Frischeiern sei es wichtig, dass die Kennzeichnung, Vermarktung und Verarbeitung Hand in Hand ginge, so Höfken weiter. „Hier in Rheinland-Pfalz haben wir zahlreiche Betriebe, die sich genau deshalb zu Regionalinitiativen zusammengeschlossen haben, so auch der Bio-Betrieb Probst und das Unternehmen Lehnertz, das sowohl eigene Legehennen hält als auch Bio-Eier von anderen Produzenten kennzeichnet und abpackt“, erklärte die Ministerin.

Haltungskennzeichnung für eihaltige Produkte erforderlich
Die Kennzeichnung sorge für Transparenz und spiele für die Kaufentscheidung eine bedeutende Rolle: „Durch die Eier-Kennzeichnung kann der Kunde mit einem Blick erkennen, ob das Ei aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung stammt. Analog zur Frischei-Kennzeichnung muss der Bund dringend ein Labeling von eihaltigen Produkten wie Nudeln oder Keksen einführen“, forderte Höfken.

Öko-Aktionsplan stärkt Vermarktung und Verbrauch von Bio-Produkten
Die regionale Produktion von Eiern sorgt für ein sicheres Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern und somit für Wertschöpfung in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz. „Mit unserem Öko-Aktionsplan wollen wir das Angebot an ökologisch erzeugten Produkten wie etwa Bio-Eier aus Rheinland-Pfalz ausbauen und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln aus der Region weiter stärken. So unterstützen wir mit dem Öko-Aktionsplan zum Beispiel die Mobilstallhaltung von Legehennen und testen über drei Jahre den Praxisbetrieb. Denn die Mobilstallhaltung gilt als eine der tierfreundlichsten Haltungsformen von Legehennen und als Einstieg in die bäuerliche Geflügelhaltung“, führte Höfken an.

Zudem stärkt das Land den Einsatz von regionalen und ökologischen Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung. In der Kita- und Schulverpflegung sollen zum Beispiel künftig 30 Prozent der Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung und 50 Prozent regionale Produkte zum Einsatz kommen. Auch hier können sowohl Frischeier als auch Flüssig-Ei aus biologischer oder regionaler Produktion für die Verarbeitung in Großküchen eine wichtige Rolle spielen.

Hintergrund:

  • Der Anteil gekaufter Bio-Eier ist in den letzten Jahren stetig gestiegen: 2013 haben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland rund neun Prozent Bio-Eier gekauft, 2016 bereits etwa 11,6 Prozent.
  • Nach der EU-Öko-Verordnung können Landwirtinnen und Landwirte in einem Stall maximal 3.000 Legehennen beherbergen. Dabei dürfen bei der biologischen Haltung pro Quadratmeter nicht mehr als sechs Hühner im Stall gehalten werden. Zudem steht den Legehennen zwingend ein Zugang zu Freigelände zu – sie erhalten einen Auslauf von mindestens vier Quadratmetern pro Huhn.
  • Bei Frischeiern ist ein Labeling durch die Haltungskennzeichnung bereits Standard: Die 0 steht für Bio, die 1 für Freiland- und die 2 für Bodenhaltung. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz macht sich bei der Bundesregierung seit Jahren dafür stark, dass auch eihaltige Produkte wie Nudeln oder Gebäck entsprechend gekennzeichnet werden.

Am Donnerstag, den 18. April 2019 besucht Umweltministerin Ulrike Höfken Betriebe rund um die Themen alternative Haltungs- und Aufzuchtformen bei Hühnern und Verwendung von Bio-Eiern in Lebensmitteln. Weitere Informationen zu den Stationen der „Öko-Konkret-Tage“ stehen im angehängten Programm-Flyer.

Detaillierte Informationen zum Öko-Aktionsplan sind im Booklet „20 Prozent Bio für Rheinland-Pfalz“ abrufbar unter: https://mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/20_Prozent_BIO_fuer_Rheinland-Pfalz.pdf.

 

 

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