Höfken: „Es liegt in unserer Verantwortung, die Rechte der Tiere umzusetzen“

Mainz. Zum Welttierschutztag am 4. Oktober hat Umweltministerin Ulrike Höfken zu einem respektvollen und artgerechten Umgang mit Tieren aufgerufen: „Es liegt in unserer Verantwortung, die Rechte der Tiere umzusetzen“, so Höfken. Zwar sei der Tierschutz im Grundgesetz und in der rheinland-pfälzischen Landesverfassung verankert, in der Realität klafften aber noch erhebliche Lücken. So gebe es beispielsweise nach wie vor keine Vorgaben für ein Mindestplatzangebot bei der Mast von Puten.

„Um den Tieren in Rheinland-Pfalz eine Stimme zu geben, haben wir aktuell das Gesetz zum Klagerecht für Tierschutzverbände in den Landtag eingebracht“, sagte die Ministerin. Sie kündigte die Veranstaltung „Tierschutz auf dem Teller“ an, wo am 23. Oktober im Mainzer Umweltministerium Fachleute über artgerechte Tierhaltung und die Verantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Lebensmittelkauf diskutieren. „Die Menschen in Deutschland wünschen sich tiergerecht erzeugte Lebensmittel“, sagte Höfken und forderte mehr Transparenz durch Kennzeichnung: „Nur wenn Tierschutzstandards auf Lebensmitteln ersichtlich sind, können sich Konsumenten bewusst für tiergerecht erzeugte Produkte entscheiden.“

Bei der Veranstaltung in Mainz werde der Deutsche Tierschutzbund sein Tierschutzlabel vorstellen. Die Ministerin nannte die Entwicklung auf dem Eiermarkt als Beispiel dafür, dass die Menschen in Deutschland tierquälerische Haltungsformen nicht tolerieren: „Käfigeier sind aus den Supermarktregalen verschwunden, seit sie als solche gekennzeichnet sind.“ Die Landesregierung habe ihr Förderprogramm für Agrarinvestitionen so ausgerichtet, dass die tiergerechte Haltung besonders gefördert werde. Darüber hinaus setze sich die Landesregierung auf Bundesebene für eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Tierschutz ein. Im Bundesrat habe sich Rheinland-Pfalz erfolgreich für bessere Haltungsbedingungen für Legehennen und Kaninchen sowie für eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung stark gemacht.

Indes kritisierte Höfken die schwache Haltung der Bundesregierung beim Tierschutz, die bei der jüngsten Novellierung des Tierschutzgesetzes die Länder mit ihren Forderungen nach schärferen Regeln etwa bei der Haltung von Versuchstieren oder Tieren im Zirkus ausgebremst habe. Höfken: „Wir werden nicht locker lassen in unserem Bemühen, die Rechte der Tiere zu stärken.“ Als nächstes Projekt werde die Landesregierung den freiwilligen Hundeführerschein auf den Weg bringen, kündigte Höfken an und zitierte Mahatma Gandhi: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“

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