Jubiläums-Ritterin: Marktfrau Julia erobert Aachen mit Charme

Aachen. Julia Klöckner ist Trägerin des 70. Ordens wider den tierischen Ernst. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft wurde am Abend unter dem Beifall von 1.250 Festgästen im Aachener Eurogress ausgezeichnet. Als Aachener Marktfrau eroberte Klöckner das Publikum mit einer humorvoll-charmanten Rede, nachdem sie aus den Händen von AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil den Orden entgegen genommen hatte.

Die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz war als selbstbewusste Marktfrau mit einem Korb frischem Obst und Gemüse aufgetreten. Jeder Partei hat sie eine Feldfrucht zugewiesen. Nur zum Schluss die braune, faule Banane hat sie unter viel Gelächter direkt in den Müll geworfen.

Warum sie gerne nach Aachen gekommen sei, machte die rheinland-pfälzische Frohnatur gleich zu Beginn klar: „Wer Frauen ehrt, ganz ohne Quote, bekommt von mir die beste Note!“ Ihr emotionales Plädoyer gegen nationale Egoismen und für europäische Gemeinsamkeit kam in der Europastadt Aachen naturgemäß an. Apropos Natur: Umweltschutz steht für die Landwirtschaftsministerin hoch im Kurs: „Lasst Wildpflanzen wachsen und Bienen summen, sonst sind am Ende wir alle die Dummen.“

„Julia Klöckner ist eine gradlinige und meinungsstarke Politikerin, die ihre Amtsführung mit Humor und Menschlichkeit verbindet“, hatte zuvor AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil die Entscheidung des Elferrats für die Ordensritterin begründet. Sie beeindrucke durch ihre schnörkellose Haltung zu politischen Themen genauso wie durch ihre Fähigkeit zuzuhören und ihre Bereitschaft zum Kompromiss, so der Präsident. Pfeil weiter: „Sie gewinnt die Herzen der Menschen mit Bodenständigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit. Julia Klöckner vertritt ein Menschenbild, das den Bürgern Freiräume lässt, ihnen etwas zutraut, Vielfalt gelten lässt und nicht alle gleich macht.“ Den Geist der rheinischen und rheinland-pfälzischen Frohnatur habe sie sich bis heute bewahrt.

Das sah auch Laudator Winfried Kretschmann so. Der Ritter des Vorjahres sparte nicht mit Lob: „Sie sind selbstbewusst, aber auch selbstkritisch, Sie sind durchsetzungsfähig, aber nicht überheblich und Sie lieben die 5. Jahreszeit genauso wie ich. Für die Fasnet und den Karneval würden wir jeden Parteitag, jede Programmkommission und jede Koalitionsrunde sausen lassen.“ Die größte Aufmerksamkeit gehörte natürlich der Ritterin, die es nicht versäumte, dem AKV noch etwas ins Stammbuch zu schreiben: „Wie wäre das noch, wenn demnächst auch Frauen im Elferrat wären!“ Applaus gab es dafür nicht nur von den Damen im Publikum.

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