Landesregierung wird in Sachen Fachkräftesicherung eigenen Ansprüchen nicht gerecht

Rheinland-Pfalz. Die Gesundheitsministerin hat am vergangenen Montag, 26.11.18, in einer Pressekonferenz die Fortsetzung der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege aus dem Jahr 2012 angekündigt. Dazu erklärt der Beauftragte für Pflege der CDU-Landtagsfraktion, Michael Wäschenbach:

„Die Lage in der Pflege ist dramatisch. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Rheinland-Pfalz voraussichtlich auf 130.718 ansteigen. Im Vergleich zu 2007 (88.437) bedeutet einen Anstieg um 47,8 Prozent. Zugleich wird das Fachkräftedefizit weiter zunehmen. Für 2030 wird eine Lücke von 4.945 fehlenden Pflegekräften prognostiziert. Das betrifft insbesondere die Altenpflege.

Die Dramatik der Entwicklung wird auch daran deutlich, dass bereits im Jahr 2020 jede dritte Pflegekraft über 50 Jahre alt sein wird. Ohne konsequente Nachwuchsgewinnung kann keine Zukunftssicherung für die Pflege gelingen. Hier muss die Landesregierung wesentlich stärker aktiv werden.

Bislang hat die Landesregierung die von ihr selbst geweckten Erwartungen nicht erfüllt. Konkret wurde im Jahr 2012 festgelegt, dass die bereits damals prognostizierte Lücke über einen Ausbau der Ausbildungskapazitäten geschlossen werden sollte. Das betraf die Alten- bzw. Altenpflegehilfe und die Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege mit einer Lücke von 30 Prozent und in die Krankenpflegehilfe mit einer Lücke von 75 Prozent. Das angestrebte Ziel zur Steigerung der Ausbildungszahlen wurde jedoch nur in der Altenpflegeausbildung erreicht. In anderen Tätigkeitsbereichen blieb die Entwicklung hinter den gesetzten Zielen zurück.

Die bisher erreichten Werte genügen nicht, um die Zukunft der Pflege in Rheinland-Pfalz durch ein bedarfsgerechtes Angebot zu sichern. Gemeinsame Willensbekundungen und ‚deutliche Signale‘ reichen nicht aus. Es bedarf einer gezielten Gesamtstrategie mit klaren Forderungen z.B. an die Berufsorientierung an allen Schulen oder der schnelleren Gewinnung und Anerkennung ausländischer Pflegekräfte. Nachwuchsmangel bestand, besteht und wird immer kritischer. Diesem Notstand bis hin zu Aufnahmestopps und Abteilungsschließungen muss die Landesregierung dringend entgegentreten.“

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