Inhalte eines neuen Gutachtens in Sachen Kommunal- und Verwaltungsreform geistern derzeit durch die rheinland-pfälzische Medienwelt. Jeder sagt von sich, etwas zu wissen, doch keiner weiß Genaues. Offensichtlich streut Innenminister Lewentz (SPD) Inhalte des neuen Gutachtens vor der eigentlichen Veröffentlichung an einzelne Medienvertreter. Einer aktuellen Pressemeldung des Innenministeriums zufolge soll das Gutachten mit Analysen und Begründungen der federführenden Wissenschaftler Professor Dr. Martin Junkernheinrich und Professor Dr. Jan Ziekow erst am 10. Dezember den Landtagsfraktionen und den Kommunalen Spitzenverbänden vorgestellt und über das Internet öffentlich zugänglich gemacht.
Sowohl Landrat Dr. Joachim Streit in Bitburg, als auch Landrat Heinz-Peter Thiel in Daun schlagen eine gemeinsam Fusion ab. Wer nur die Kopfzahl als maßgeblichen Faktor für neue Strukturen heranzieht, hat zweifellos das Thema verfehlt. Die zwei Eifelkreise könnten von der Fläche her ein neues Bundesland bilden.
Wie Landrat Heinz-Peter Thiel (Vulkaneifel) mitgeteilt hat, sind die beiden Landkreise Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm bis auf knapp 40 qKM Fläche deckungsgleich mit der Größe des Saarlandes.
„Seit 200 Jahren versorgen und gestalten Landkreise professionell Regionen, sei es bei Hungersnöten, Stroh- oder Flüchtlingskrisen. Interkommunal steuert der Landkreis Vulkaneifel in der Regionalentwicklung beispielgebend mit den Gemeinden der südlichen Nachbarkreisen Cochem-Zell und Bernkastel-WittlichC und WIL intensiv den Lebens- u Wirtschaftsraum in der EU-Leaderregion Vulkaneifel, mit dem Masterplan im Natur- und UNESCO Global Geopark, mit Klimaschutzkonzepten oder als WFG-Gründungsraum. Überregional steuert der Landkreis Vulkaneifel ebenfalls in interkommunalen Kooperationen seit Jahrzehnten mit 10 Landkreisen Tourismus und Standortentwicklung, mit der ‚Trierer Runde‘ der Landräte mit dem Trierer OB gemeinsam u.a. den Öffentlichen Nahverkehr, Energie, Abfall, Tierschutz, etc.“, so Landrat Thiel
Thiel: „Die Bürger brauchen gerade in den heutigen „politisch instabilen Zeiten“ in Ihrer Daseinsvorsorge festen Halt im Sozialen, Jugendhilfe, Arbeit, Bau- u Raumordnung, Veterinäramt und Landwirtschaft, bei riesigen Flächenkreisen verlieren wir den regionalen Bezug im Ehrenamt für die Kreistage und Kreisausschüsse. Es ist ein Irrglaube der Neuzeit, alles Große sei besser als das seit 200 Jahren „Bewährte“.