Ministerin Höfken will Marktposition der Milchbauern stärken

Mainz. „Die Situation der Milchbauern ist seit Jahren angespannt. Auch wenn die Milchpreise zurzeit steigen, drücken hohe Produktionskosten und schwankende Milchpreise die Einkommen oft unter den Mindestlohn. Der Milch-Marker-Index kann dabei helfen die Position der Bauern auf dem Milchmarkt zu stärken“, erklärte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am 11.09.2013 bei der Dialogveranstaltung „Mittwochs im MULEWF“. Im Gespräch mit Vertretern aus Milchwirtschaft, Politik und Verbänden ging es dieses Mal um die Zukunft des Milchmarktes und den Milch-Marker-Index, den die Milchbauernorganisation Milch Board entwickelt hat.

Damit können die Bauern für alle nachvollziehbar den Milchpreis ermitteln, den sie brauchen, um ihre Kosten zu decken. „Die Milchbauern haben so eine stichhaltige Basis für ihre Preisverhandlungen mit den Molkereien an der Hand“, so Höfken. „Faire Preise für unsere Milchbauern sind aber nur dann erreichbar, wenn es dauerhaft gelingt, eine zu große Milchmenge am Markt zu verhindern“, machte Höfken deutlich. Das Problem bestehe seit der Milchkrise 2008. Trotzdem lasse die Bundesregierung untätig Jahr um Jahr verstreichen. Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner hat eine Mengensteuerung auf EU-Ebene blockiert. „Angesichts des Wegfalls der Milchquote ab 2015 brauchen wir aber dringend Regelungen, die den Milchmarkt im Krisenfall stützen“, sagte Höfken.

„Hier kann der Milch-Marker-Index als Auslöser einsetzt werden und zeigen, wann Krisenmaßnahmen zum Einsatz kommen müssen. Auf der kommenden EU-Milchkonferenz am 24. September in Brüssel werde ich mich erneut für wirksame Instrumente zur Marktsteuerung einsetzen“, kündigte Höfken an. Die Ministerin betonte abschließend die große Bedeutung der Milchbauern für die Landbewirtschaftung in den Mittelgebirgslagen. „Allein in Rheinland-Pfalz sichert die Milcherzeugung rund 3000 Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen. Die Milchviehbetriebe leisten mit der Pflege der wertvollen Grünlandflächen in Eifel, Hunsrück, im Westerwald oder in der Westpfalz einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaften und der Artenvielfalt.“

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen