Schlaganfallversorgung in Daun sichern

Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder fragte die Landesregierung, ob die Behandlung von Schlaganfallpatienten im ländlichen Raum gefährdet sei

Rheinland-Pfalz. Für die Behandlung von Schlaganfallpatienten gibt es in Rheinland-Pfalz sechs überregionale Schlaganfalleinheiten („Stroke Units“). Darüber hinaus können diese Patienten in 22 Krankenhäusern behandelt werden, die dezentrale „Stroke Units“ betreiben. Durch ein in diesem Jahr ergangenes Urteil des Bundessozialgerichts wächst die Gefahr, dass Krankenhäuser im ländlichen Raum sich aus der Schlaganfallbehandlung zurückziehen. Das Urteil eröffnet den Krankenkassen nämlich die Möglichkeit, über mehrere Jahre Rückforderungen an die dezentralen Schlaganfalleinheiten zu stellen.

Dies ergibt sich aus der Regelung, dass ein Schlaganfallpatient in weniger als einer halben Stunde in einer überregionalen Einrichtung eingeliefert werden soll. Diese Vorschrift kann die „Stroke Unit 2. Ordnung“, die im Krankenhaus Daun betrieben wird, nicht erfüllen. Die Landesregierung sieht die Gefahr, dass dezentrale Schlaganfalleinheiten aus finanziellen Gründen geschlossen werden, was „eine substantielle Verschlechterung der hochwertigen Versorgung“ bewirken würde. Die Landesregierung setzt sich in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Schnieder dafür ein, dass „die flächendeckende Versorgung im Land erhalten“ bleibt.

Zudem vertritt sie die Auffassung, dass die Verlegung eines Schlaganfallpatienten nur in weniger als fünf Prozent aller Fälle erforderlich ist. Betrachtet man die Sache aus der Sicht der Patienten, so ist es für diese von größter Bedeutung, dass nach einer Diagnose möglichst früh mit der Behandlung begonnen wird. Durch einen halbstündigen Transport – ohne vorangegangene Behandlung – würde für den Patienten wertvolle Zeit verstreichen. Gordon Schnieder fordert: „Bei allen Regelungen muss der Patient im Vordergrund stehen. Daher müssen bestehende Regelungen so angepasst werden, dass die Schlaganfallversorgung in Daun auch in Zukunft dauerhaft sichergestellt werden kann.“

 

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