Sicherheit mit Programm

Seit 2017 stärkt In Hessen ein spezielles Programm das Sicherheitsgefühl der Bürger. Rheinland-Pfalz setzt auf ein anderes Konzept

Gordon Schnieder

Rheinland-Pfalz. Die Studie „Die Ängste der Deutschen 2018“ der R + V Versicherung belegt, dass die Hessen kaum Angst vor Straftaten haben. Während dort nur 20 Prozent der Bürgerinnen und Bürger fürchten, Opfer einer Straftat zu werden, befürchten dies in Rheinland-Pfalz 45 Prozent. Nur in Sachsen-Anhalt (46 %) ist die Angst noch ein wenig größer. Hessen hat in den letzten Jahren viel getan, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Im Jahr 2017 startete dort in mehreren Gemeinden das Programm KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel).

Zurzeit nehmen 25 Kommunen mit zusammen rund 950.000 Einwohnern daran teil. Hessens Innenminister Peter Beuth beschreibt das Ziel: „Wir beraten unsere Kommunen intensiv und zeigen ihnen z. B. auf, wie sie ihre Innenstädte noch sicherer machen können.“ KOMPASS besteht aus einem Bündel von Maßnahmen, zu dem auch 30 „Schutzmänner vor Ort“ gehören. Die Kommunen können sich die Programmteile auswählen, die zu ihren Gegebenheiten passen. Weitere 28 Gemeinden haben ihr Interesse bekundet, in Zukunft an KOMPASS teilzunehmen.

Eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Gordon Schnieder beantwortete Innenminister Roger Lewentz: „Ein vergleichbares Projekt zur Steuerung der Kriminalprävention wie in Hessen gibt es in Rheinland-Pfalz nicht.“ Jedoch gäbe es seit den 1990er Jahren kriminalpräventive Gremien (sogenannte KrimiRäte). Dort würden zielgerichtet lokale Präventionsaktivitäten durchgeführt, um so die Sicherheit der Bürger zu erhöhen. Zudem gäbe es in den Polizeiinspektionen Bezirksbeamte, die die Bürger, Institutionen, Verbände und Behörden beraten.

Gordon Schnieder fordert: „Wir haben mit den Bezirksbeamten ein gutes Konzept. Darüber hinaus bietet die Polizei zum Beispiel Informationen zur Einbruchsprävention an. Leider ist dies in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Ich hoffe, dass sich viele Ortsgemeinden gerade im ländlichen Raum bereit erklären, die angebotene Zusammenarbeit mit der Polizei zu nutzen und entsprechende Informationsveranstaltungen durchzuführen.“

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