„Tihange: Time to react!“

Christdemokraten der Großregion fordern Stilllegung der Reaktoren Tihange 2 und Doel 3

Gordon Schnieder
Gordon Schnieder

Belgien. Über 150 Christdemokraten aus den verschiedenen Regionen Belgiens und aus Luxemburg sowie Vertreter der CDU NRW und Rheinland-Pfalz nahmen an einem Kongress der EVP Euregio Maas-Rhein mit dem Titel „Tihange: Time to react!“ teil. Dazu hatten die EU-Abgeordneten Pascal Arimont (CSP, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens) und Sabine Verheyen (CDU, Bezirk Aachen) nach Eynatten (Belgien) eingeladen. Die CDU Rheinland-Pfalz wurde durch den Kreis- und Fraktionsvorsitzenden und Landtagskandidaten der Vulkaneifel, Gordon Schnieder, vertreten.

Im Rahmen des Kongresses stellten sich namhafte Experten wie der Direktor der belgischen Atomaufsichtsbehörde, Jan Bens, die Materialwissenschaftlerin Ilse Tweer, die eine kritische Studie zu den Reaktorblöcken verfasst hat, und Prof. Dr. Hans-Josef Allelein (RWTH Aachen) den vielen Fragen des Publikums. Die anwesenden Mitglieder sprachen sich am Ende mit großer Mehrheit dafür aus, die Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme von Tihange 2 und Doel 3 zurück zu nehmen und die Reaktoren wieder still zu legen, bis die letzten Zweifel aus der Welt geräumt sind. In einer gemeinsamen Resolution stellten sie heraus: „Die Gefahren der Kernkraft machen an den Grenzen nicht halt. Noch offene Fragen müssen ohne Restzweifel geklärt werden. In der Diskussion wurde deutlich, dass ein Risiko im Hinblick auf die Materialbeschaffenheit des Reaktordruckbehälters nicht ausgeschlossen werden kann. Auch kann niemand sicher sagen, ob die Rissbildung weiter fortschreitet oder ob sie womöglich schon beim Bau des Reaktors im Material vorzufinden waren. Daher bin ich den Christdemokraten dankbar, dass wir gemeinsam mit überragender Mehrheit diesen Beschluss zur Stilllegung gefasst haben.“

Gefordert wird im Einzelnen:
die Entscheidung zur Wiederinbetriebnahme der Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 zurück zu nehmen und die Reaktoren stillzulegen;

einen grenzüberschreitenden Notfallplan zu entwickeln, der sich insbesondere auf die Gefahr nuklearer Unfälle konzentriert und die Bevölkerung hinsichtlich seiner Umsetzung einbezieht;

umfassende Vorbeuge- und Sofortmaßnahmen zu entwickeln, die die Gesundheit der Bevölkerung schützen;

sich auf EU-Ebene für einheitliche und verbindliche Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke einzusetzen sowie für die Schaffung einer europäischen Aufsichtsbehörde für Nuklearsicherheit.

Mit diesen Forderungen sollen nun die Entscheidungsträger auf den verschiedenen Verantwortungsebenen konfrontiert werden.

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