Lehrgeld kann teuer sein!

Mancher lernt’s nie – und dann auch noch unvollkommen. Das ist so ein alter Berliner Spruch, der auf humorvolle Weise anregen will, möglichst so zu handeln, dass kein Lehrgeld fällig wird. Denn das kann teuer werden!

So kann es gehen: Es klingelt. Na, wird schon ein Bekannter sein – oder die Post? Aufs Knöpfchen gedrückt – sssuurr – der Gast ist da. Man kennt ihn nicht, aber er will ja nur ein bißchen Hilfe. Ein Glas Wasser, einen Zettel, um den Nachbarn etwas aufzuschreiben. Was tue ich nun? Hole mal eben Zettel und Schreibe, die Tür bleibt angelehnt – und schon ist der Fremde in der Wohnung. Wo er ja hinwollte.

Ein anderer Fall: Ein netter alter Herr sollte nur die Gardinen für seine Nachbarin annehmen, was er, hilfsbereit wie immer – gerne tat. Während er die Ware noch besichtigen sollte, verschwand ungesehen ein Begleiter im Schlafzimmer und von dort mit der Kassette voller Papiere und einer nicht geringen Summe. Teures Lehrgeld.

Immer appellieren diese Gauner an die Hilfsbereitschaft, die besonders in der älteren Generation noch gern praktiziert wird.

Was ist dazu zu raten? Die Sicherheitsberater für Senioren können dazu Tipps geben…

EINER KÖNNTE SEIN.

Die Sprechanlage nutzen! Fremden nicht öffnen! Wenn aber ein anderer Mieter im Hause leichtsinnigerweise den Haustüröffner gedrückt hat, schützt am besten das Modell einer Schließkette, die vorgelegt wird. Was aber tun, wenn plötzlich Polizisten vor der Tür stehen? In letzter Zeit kam es vor, es waren falsche. Auch dann gilt: Zunächst nicht in die Wohnung lassen! Ausweise zeigen lassen und ihn möglichst mit einer bereitliegenden Lupe lesen. Der Ausweis der Kripo ist rot, der von der Schutzpolizei grün. Sie haben eine achtstellige Nummer. Bei echten Polizisten steht fast immer der Polizeiwagen vor dem Haus. Im Zweifelsfall empfiehlt sich, die Telefonnummer der Dienststelle zu fordern und dort anzurufen. Die Einwahl für die Dauner Polizei 06592-9626-0 sollte man immer irgendwo griffbereit haben.

Teures Lehrgeld kann auch zahlen, wer beim Geldabheben in der Bank unvorsichtig ist. Oft
verfolgen die Täter ihr Opfer und entreißen die Tasche oder ergreifen das Portemonnaie im geeigneten Augenblick. Am besten größere Summen nicht im Schalterraum abheben, ansonsten das eben kassierte Geld am Körper aufbewahren, z. B. in Innentaschen oder im Brustbeutel. Sollte ein Angriff auf der Straße erfolgen ist es ratsam loszulassen, damit man nicht noch zusätzlichen körperlichen Schaden erleidet.

Das manche Kaffeefahrt mit einer Abzocke endet, hat sich inzwischen schon herum gesprochen. Neuerdings aber kommt man ins Haus mit „Weltneuheiten“. Einen Gutschein gibt es für drei Kilogramm Waschmittel und die erhält man auch. Dann aber wird man in den Bus vor der Haustür eingeladen und erfährt, dass man kerngesund werden kann durch die Strahlen, die ein neues Unterbett abgibt. Der kleine Preis: 1.200 Euro. Aber wenn man sich gleich entscheidet sind’s 500 Euro weniger, und dann noch ein Rabatt und noch ein Rabatt.

Das lässt ahnen, was das Produkt wirklich wert ist und führt zu der Frage, ob es der Gesundheit nützt oder schadet.

Auf alle Fälle schadet’s dem Geldbeutel. Skepsis ist angesagt, Vorsicht, Umsicht, wie es auch der neueste Gaunertrick nötig macht: Jemand möchte ganz dringend telefonieren.

Er sei neu zugezogen, sagt er, habe noch keinen Telefonanschluss. Dann erfährt er plötzlich über ihre Leitung, dass sofort eine Lieferung kommt. Nun kann er leider nicht mehr zur Bank. Ob man ihm nicht mit 200 oder 300 Euro aushelfen könne?

Sie lassen sich immer neue Tricks einfallen… die Betrüger…

Fallen Sie bitte nicht
darauf herein.

Ihre Sicherheitsberater für Senioren wünschen Allen ein gutes und hoffentlich „gaunerfreies“ Neues Jahr
 

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