Was uns im Traum bewegt

Bewegen und erleben – damit verbinden wir in unserer Vorstellung spontan Aktivitäten in unserer Freizeit, in den Ferien, im Urlaub und auch im so genannten Ruhestand.

Was alles zu diesen Aktivitäten gehört, weiß jeder für sich am besten – oder auch nicht, denn es gibt solche, die dann beginnen,wenn wir uns zur Ruhe begeben haben.
Vor einigen Tagen las ich: „Jeder Mensch träumt in jeder Nacht vier bis fünf Träume. Wir träumen jede Nacht etwa eineinhalb Stunden lang. Umgerechnet auf unsere ganze Lebenszeit ergibt das durchschnittlich vier Jahre, die wir im Traumzustand erleben“ (Günter Hanisch).

Vier Jahre täglich 24 Stunden lang träumen! Auf einen 16- Stunden-Traumtag berechnet sind das sechs Jahre und bei einem 8-Stunden-Traumtag (einschließlich Wochenende) zwölf Jahre! Diese Zahlen berechtigen dazu, von einem Traumleben zu sprechen, das dem Wachleben an Lebendigkeit und Wirklichkeitsgefühl nicht nachsteht.

Es gehört zu unserem hiesigen Dasein wie das Wachleben, mit dem Unterschied, dass wir uns des Letzteren bewusst sind, des Lebens im Traum meist jedoch nicht.
Im Gegensatz zum Wachleben können wir im normalen Traum unser Denken, Leben, und Handeln mit unserem Verstand nicht kontrollieren. Hier zeigen wir uns, wie wir tatsächlich sind, frei von Verdrängungen und Verstellungen. Unsere Neigungen, Wünsche, Triebe, Begierden, Ängste und Aggressionen treten in Form von entsprechenden Traumszenen zum Vorschein. Dazu tauchen aus der Tiefe unserer Seele Probleme auf, die irgendwann im Wachleben entstanden sind, von uns verdrängt wurden oder in Vergessenheit gerieten und sich jetzt in Erinnerung bringen.
Dies alles füllt einen Großteil unserer Träume, oft mit verwirrenden und rätselhaften Bildern und Szenen. Sie drängen sich in unser Bewusstsein und wollen von uns angeschaut werden. Um zu verstehen, was sie uns sagen möchten, ist es von großem Vorteil, die Traumsprache zu kennen. Aber auch ohne diese „Sprachkenntnisse“ ist uns ein Zugang zu unseren Träumen möglich. Denn wenn wir – wie oben beschrieben – auf der Traum-Bühne vorgeführt werden, haben wir die Gelegenheit zu beurteilen, ob wir uns so gefallen oder nicht.

Sollten wir an unserem Denken, Reden und Tun etwas auszusetzen haben, wird uns freigestellt, unser Verhalten im Wachleben zu korrigieren.
So erleben wir im Traum, was uns innerlich bewegt oder bewegt hat, und jedermann, auch der Traumunkundige, kann auf diese Weise Nutzen von seinen Träumen haben.

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