Ex-Radprofi Marcel Wüst setzt Richtzeit am StoppOmat

Ex-Radprofi
v.l..n.r.: Verbandsgemeinde-Bürgermeister Gerd Heilmann mit Ex-Radprofi Marcel Wüst und Oberbürgermeister Wolfgang Treis.
Foto: Jacqueline Blang

Mayen. Bei strahlend blauem Himmel und damit bestem Radfahrerwetter konnten Oberbürgermeister Wolfgang Treis und Bürgermeister Rolf Schumacher den Kölner EX-Radprofi Marcel Wüst in Mayen begrüßen. Gemeinsam mit einer kleinen Delegation des RSC Eifelland Mayen um den Vorsitzenden Martin Reis stellte sich die Stadtspitze dem Vergleich des Kölschen Jung Wüst mit dem Mayener Jung vor dem Alten Rathaus. Ein „Sieger“ war jedoch nicht festzustellen und so sollte die permanente Bergzeitfahrstrecke am „StoppOmat“ von Nitztal nach Kirchwald eine Entscheidung bringen. Knapp 30 Radfahrer fanden den Weg ins Nitztal und wollten live dabei sein, wenn der 14-fache Etappensieger (Tour de France, Giro d’Italia, etc.) sich am „Pic Royal“ versuchen würde.

In einer kurzen Ansprache begrüßte Bürgermeister Schumacher, selbst passionierter Radfahrer, die Radler genauso wie die inzwischen hinzugestoßenen Bürgermeister Gerd Heilmann (VG Vordereifel) und Ortsvorsteher Stefan Wagner (Nitztal). Der Aufforderung Schumachers, nun eine Bestzeit auf den Asphalt zu bringen, fiel Marcel Wüst allerdings sofort mit seiner fröhlich-freundlichen Kölschen Art ins Wort: „Die Zeiten, in denen ich mich beim Radfahren gequält habe, sind vorbei, und die Berge konnte ich als Sprinter ohnehin nie leiden. Für einen Kölner wäre eine Zeit von 11:11 Minuten doch nicht schlecht, oder?“ Ganz so leicht wollte es Wüst den Lokalmatadoren aber dann doch nicht machen, Rennfahrer bleibt schließlich Rennfahrer. So setzte er mit 9:05 Minuten eine Marke, wenngleich es wohl nicht das absolute Limit war.

Derart herausgefordert ließen sich aber auch die Mayener Lizenzrennfahrer nicht lange bitten und Max Göke gelang sogar mit 7:33 Minuten ein neuer Streckenrekord. Somit gibt es nun für alle interessierten Radfahrer gleich zwei neue Referenzmarken zur eigenen Orientierung. Rund um die Uhr können Radfahrer, aber auch Läufer jederzeit die vom RSC Mayen betreute Anlage kostenlos nutzen und sich, wenn gewünscht, nach Einwurf der Wertungskarte mit Gleichgesinnten im Internet vergleichen. „Die verkehrsarme und landschaftlich schöne Strecke lohnt sich für alle Radlertypen. Ob das Erreichen einer Bestzeit oder das regelmäßige Überprüfen der eigenen Form, auch unsere Mitglieder nutzen die Anlage regelmäßig“, so der Vorsitzende des RSC Mayen, Martin Reis.

Diese verkehrsarmen und landschaftlich schönen Strecken um Mayen zogen auch Marcel Wüst in seiner aktiven Zeit immer wieder zum Training in die Eifel. Obwohl der einstige Träger des Bergtrikots der Tour de France (im Jahr 2000 gelang ihm das einzigartige Kunststück, im schlitzohrig eroberten, weiß-rot gepunkteten Bergtrikot einen Massensprint der Tour zu gewinnen) bei annähernd jedem Hügel auf der folgenden Strecke seine vermeintlich fehlenden Bergqualitäten in die Runde warf, zeigte er sich beeindruckt von der in Mayen startenden 110 km-Schleife: „Diese Strecken in der Radarena am Nürburgring sind für Radfahrer sehr schön und trotzdem mit sportlichem Anspruch zu fahren.

Da werde ich auf alle Fälle wiederkommen, allein schon, um die StoppOmaten noch einmal anzugehen.“ Wüst unterstreicht diese Begeisterung für die Eifellandschaft durch seine Partnerschaft mit „Radhelden Rheinland-Pfalz“ und weiß auch während des gesamten Tages den Mitfahrern lustige Anekdoten zu jedem Winkel seines ehemaligen Trainingsgebiets zu erzählen. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Star zum Anfassen, der bereitwillig sämtliche Foto- und Autogrammwünsche erfüllte, alle Fragen zur richtigen Trainingsmethodik beantwortete, „mehr Radfahren, weniger Essen“ und ausgiebig aus dem Nähkästchen plauderte, um den Hobbyradlern den Profiradsport näher zu bringen.

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