“ZEIGEN, DASS WIR WIRKLICH MAINZER SIND”

Christian Heidel (re) und Martin Schmidt wollen Mainz 05 vor dem Abstieg retten (Foto: Mainz 05)

Energie, Leidenschaft, Kampfbereitschaft: Christian Heidel und Martin Schmidt versprühen nach ihrer Rückkehr Zuversicht, benennen aber gleichzeitig wichtige Voraussetzungen für eine Wende zum Guten

Es war ein Auftritt, der vielen Fans aus dem Herzen sprach. Die offizielle Vorstellung von Christian Heidel, seit Montag 28.12.2020 Vorstand Strategie, Sport und Kommunikation, und Martin Schmidt, dem neuen Sportdirektor (beide ausgestattet mit Verträgen bis 2022), zeugte von Aufbruchsstimmung, Kampfeslust und dem authentisch vermittelten Glauben daran, die prekäre Situation gemeinsam zum Guten wenden zu können. Allerdings, so betonte Rückkehrer Heidel, sei er mitnichten zurück, um als alleiniger Heilsbringer zu agieren. Durch Handauflegen seiner Person werde die Mission Ligaverbleib nicht erfolgreich enden, dafür, so der 57-Jährige, brauche es vielmehr alle Mainzer, und eine Mannschaft, die sich wehren müsse und werde.

“Es ist schon das Gefühl, nach Hause zu kommen”, sagte der gebürtige Mainzer rund viereinhalb Jahre nach seinem Abschied vom Bruchweg. “Ich bin seit gestern zurück und es hat sich viel verändert. Dennoch ist Mainz 05 immer mein Klub geblieben. Ich fühle mich gut”, erläuterte er zunächst nüchtern, bevor er, in altbekannter, offen-authentischer Manier sowie ein Stück weit emotional, tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt erlaubte: “Schockiert” sei er zuletzt häufig gewesen, insbesondere beim Blick in die Kommentarspalten der sozialen Medien. Ihm gehe es darum, “wie man miteinander umgeht. Ich möchte den Mainzern sagen: Es geht nur gemeinsam!

Wenn man oben steht, ist es einfach, und wir sind jetzt in der Bringschuld als Verein. Aber diese Stimmung kenne ich nicht, es darf nichts mit persönlichen Beleidigungen zu tun haben. Es geht nur in eine Richtung. Es sind Fehler passiert, die uns früher auch passiert sind. Doch entweder wir sind Mainzer und stehen zusammen, oder wir sind es eben nicht. Man kann Kritik äußern, muss aber das Gefühl haben, dass das immer noch mein Verein ist.” Dieses Gefühl, es dürfe nie verloren gehen, dessen solle sich jeder und jede bewusst sein. “Das ist der Weg, den wir gehen wollen. Wir müssen alle zeigen, dass wir wirklich Mainzer sind. Dann haben wir eine Chance. Alle sagen, wir sind schon abgestiegen. Aber wir werden uns wehren und das muss heute anfangen. Das ist der Appell an alle, denen Mainz wichtig ist”, so Heidel energisch.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen