Pilotprojekt: Häftlinge werden zu Fußball-Schiedsrichtern

Region. Häftlinge werden Fußball-Schiedsrichter: Unter dem Motto "Vom Regelbrecher zum Regelhüter" ist in zwei rheinland- pfälzischen Gefängnissen ein Pilotprojekt gestartet worden. Dabei schulen ehrenamtlich arbeitende Ausbilder inhaftierte Straftäter, die dann nach der Entlassung bis rauf zur Kreisklasse als Schiedsrichter eingesetzt werden können.

"Dies könnte eine gute Hilfestellung und ein wichtiger Schritt zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft sein, die nach wie vor eine große Herausforderung darstellt", sagte Justizminister Heinz Georg Bamberger bei der Präsentation von "Anpfiff 2010" in Mainz.

Das Projekt, das in der Justizvollzugsanstalt Zweibrücken und in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt umgesetzt wird, ist bundesweit einmalig. so das Innenministerium. Initiator sei der Südwestdeutsche Fußballverband, die Sepp Herberger-Stiftung unterstütze das Projekt.

Nach den Worten Bambergers fehlen den Fußballvereinen oft Schiedsrichter. Deswegen hoffe er, dass die geschulten Straftäter nach der Entlassung gute Chancen haben. Besonders wichtig sei es, dass sie so ins Vereinsleben integriert werden. Innenminister Karl Peter Bruch verwies darauf, dass diese Schiedsrichter bereits Spielerfahrung in der sogenannten Knastliga gesammelt haben.

Jürgen Veth, Beauftragter des Südwestdeutschen Fußballverbandes für soziales Engagement, erklärte in einer Mitteilung: «Wir wollen den Menschen, die eine Strafe absitzen, die Chance bieten, wieder Selbstwertgefühl und Anerkennung zu erlangen. Vielleicht wird damit sogar eine Voraussetzung für ein zukünftiges straffreies Leben geschaffen und die Gefahr eines Rückfalls reduziert.» Den Angaben zufolge soll nach einem Jahr entschieden werden, ob das Pilotprojekt auf weitere Fußball-Landesverbände ausgeweitet wird.

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen