ADAC Truck-Grand-Prix – Vielfalt ist das Erfolgsgeheimnis

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Rund 124.000 Fans kommen zur 34. Auflage in die Eifel

Nürburgring. Sommer, Sonne, Truck-Grand-Prix – die 34. Ausgabe des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix hat mal wieder unterstrichen, warum diese Veranstaltung längst ihren angestammten Platz im Nürburgring-Jahreskalender hat. Und warum die Fans das familiäre Treffen rund um die über 1000 PS starken Boliden so lieben. Es ist die Vielfalt, die den Reiz dieses Grand Prix ausmacht, der eben weit mehr ist als „nur“ eine Motorsportveranstaltung. Packende Positionskämpfe auf der verkürzten Grand-Prix-Rennstrecke, ein lockeres Miteinander im Fahrerlager und auf den Campingplätzen der Region, viel Raum zur Entfaltung für Industrie und Handel und nicht zuletzt ein top Unterhaltungsprogramm – dieses Eifel-Wochenende punktet gleich in mehrfacher Hinsicht. 54.000 Zuschauer kamen allein am Samstag, übers gesamte Wochenende waren es rund 124.000 Besucher.

In dieser fast familiären Ring-Atmosphäre fühlen sich auch etliche Unternehmen wohl. Die Industriemesse ist schon seit Jahren fester Bestandteil der Truck-Veranstaltung. 80 Aussteller waren diesmal auf einer Ausstellungsfläche von rund 24.000 Quadratmeter vertreten. Spediteure, Logistiker, Vertreter von Transportunternehmen und Lkw-Fahrer konnten sich rundum informiert fühlen. Die Industriemesse hat im Übrigen großen Nachhaltigkeits-Charakter: Bereits heute sind große Teile für die 35. Auflage des ADAC Truck-Grand-Prix angefragt oder bereits reserviert. Was wiederum den Veranstalter froh macht.

Gut unterhalten fühlten sich die Fans in jedem Fall auch bei den Rennen der kraftvollen Truck-Boliden. Zumal es die deutschen Fahrer waren, die dem Wochenende aus sportlicher Sicht ihren Stempel aufdrückten. So kommt Jochen Hahn, der amtierende Truck-Europameister, aus Altensteig im Nordschwarzwald. Und auch in der laufenden Saison liegt der 45-jährige Truck-Rennfahrer in seinem Iveco mit großem Abstand vor der Konkurrenz. Warum das so ist, demonstrierte Hahn auf dem Ring eindrucksvoll. Zwei der vier Rennen konnte der Routinier für sich entscheiden, einmal landete er auf Platz drei. „Das war ein tolles Heimrennen für mich. Der Druck, erfolgreich sein zu müssen, ist ja gerade bei diesem Rennen enorm groß. Jetzt bin ich einfach nur happy, dass es so gut gelaufen ist für mich“, sagte Hahn, der vom veranstaltenden ADAC Mittelrhein abschließend mit dem Titel „Truckmaster Germany“ geehrt wurde. Für Nachwuchs im Hause Hahn ist im Übrigen gesorgt. Lukas, 21 Jahre alter Filius, landete bei seiner Rennpremiere im Mittelrhein-Cup mit zwei dritten und einem zweiten Platz auf Anhieb dreimal auf dem Podium.

Auch Sascha Lenz, Lokalmatador aus Weißenthurm, wusste an diesem Rennwochenende zu überzeugen. Gesamtvierter war Lenz, Sohn der Truck-Legende Heinz-Werner Lenz, im vergangenen Jahr in der EM-Wertung. Ein Ergebnis, das der 32-Jährige als Ansporn für weitere Großtaten betrachtet. Insbesondere im zweiten Cup-Rennen am Samstag demonstrierte Lenz, was fahrerisch in ihm steckt. Nach toller kämpferischer Leistung wurde der MAN-Pilot in diesem Rennen Zweiter und von seinen Fans frenetisch gefeiert. „Es hat großen Spaß gemacht, ausgerechnet beim Heimrennen so erfolgreich zu sein. Der Dank geht ans Team, das großartige Arbeit abgeliefert hat“, sagte Sascha und reichte die Lorbeeren gern an seine Mannschaft vom Team SL Trucksport 30 weiter.

Und donnerten mal nicht die Trucks über die Eifel-Rennstrecke, so war in den Pausen mit Stunt-Shows und dem obligatorischen Lkw-Korso für ein abwechslungsreiches Beiprogramm gesorgt. Um Platzierungen und Punkte ging es darüber hinaus bei der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Dabei waren auf dem Nürburgring sechs Motorradhersteller in vier Klassen vertreten. Auch hier herrschte an packender Unterhaltung kein Mangel.

Tagsüber wurde mitgefiebert, am Abend ordentlich gefeiert. Die Künstler, die am Freitag- und Samstagabend den Renntag mit viel Musik und Show ausklingen ließen, wussten die Fans in der Müllenbachschleife voll an ihrer Seite. Gaben in den Anfangsjahren des Truck-Grand-Prix Country-Klänge den Ton an, so ist die Musik in jüngster Vergangenheit wesentlich variabler geworden. Jill Fisher, Boppin’B, die Lewinsky Coverband und die Hermes House Band heizten den Fans am Freitagabend ein. Am Samstag machten Danny June Smith, die Music Road Pilots, Eifel-Dauergast Tom Astor, die Truck Drivin‘ Men, die Crazy Crocodile Band und nicht zuletzt ein farbenfrohes Feuerwerk den Deckel drauf. Auf eine Veranstaltung, die Jahr für Jahr neue Freunde gewinnt.  (red/pd)

 

 

 

 

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