Manthey-Porsche #911 gewinnt den „Eifel-Sprint“

  • „Grello“ siegt mit 8,8 Sekunden Vorsprung vor dem Rowe-BMW #98
  • Nach Nebel-Unterbrechung kürzestes ADAC 24h-Rennen der Geschichte
  • Siebter Gesamtsieg für die Rekordgewinner aus Meuspath

Zwei Bestmarken auf einen Schlag: Rekordsieger Manthey-Racing hat das kürzeste ADAC TOTAL 24h-Rennen der Geschichte gewonnen.

24h NG 21_photo: isp-grube.de

Eine insgesamt 14,5 Stunden lange Nebel-Unterbrechung hatte die 49. Auflage des legendären „Eifel-Marathons“ zum „Eifel-Sprint“ gemacht. Schließlich holte der Franzose Kevin Estre im Manthey[1]Porsche #911 nach einer furiosen Startphase und einem fehlerlosen Schluss-Stint den insgesamt siebten Sieg für das Team aus Meuspath – das perfekte Präsent zum 25-jährigen Bestehen des Rennstalls. Der Italiener Matteo Cairoli und der Däne Michael Christensen jubelten ihrem Teamkollegen zu, als Estre mit dem „Grello“ mit einem Vorsprung von 8,8 Sekunden vor dem Rowe-BMW #98 mit Schlussfahrer Sheldon van der Linde, Martin Tomczyk, Marco Wittmann und Connor de Phillippi über die Ziellinie rollte. Es war der zweitknappste Zieleinlauf in der Geschichte des Rennens. Rang drei sicherte sich der GetSpeed-Mercedes-AMG #7. Dadurch fuhren drei verschiedene Marken aufs Podest.

„Auch wenn es für die Zuschauer hier an der Strecke und daheim vor dem Fernseher schade war: Der Abbruch des Rennens heute Nacht war in puncto Sicherheit alternativlos“, sagte Manthey-Geschäftsführer Nicki Raeder. „So wurden aus dem 24h-Klassiker zwei überaus spannende Sprintrennen über die kürzeste Distanz in der Geschichte dieser Veranstaltung. Dennoch mussten wir unter schwierigsten Rahmenbedingungen von der ersten bis zur letzten Runde maximal attackieren und alles geben. Aber wir freuen uns maximal über diesen Erfolg, den wir pünktlich zum 25. Jubiläum von Manthey besonders gerne feiern.“ Für seine drei Fahrer ist es jeweils der erste Sieg beim ADAC TOTAL 24h[1]Rennen. „Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Es war ein so hartes Rennen, sehr intensiv. Ich habe alles gegeben, es war sehr schwer, ohne Fehler durchzukommen. Ich bin irre stolz auf dieses Team“, sagte Estre.

Rowe Racing erneut auf dem Podium

„Das Rennen war ein bisschen kurz, aber dafür sehr heftig und spannend“, sagte Teamchef Hans-Peter Naundorf, dessen Mannschaft mit dem Rowe-BMW #98 nach dem Sieg im vorigen Jahr erneut auf das Podium fuhr. „Mir bedeutet der zweite Platz viel. Natürlich ist es schade, wenn man so knapp am Sieg vorbeischrammt. Aber beim 24h-Rennen auf dem Podest zu stehen, ist immer etwas Besonderes. Ein Ritterschlag auch für das Team. Jetzt wird gefeiert“, sagte Martin Tomczyk. Für den Rowe-BMW #1, der auch lange in der Spitzengruppe mitgemischt hatte, war die Mission Titelverteidigung nach einem technischen Defekt vorzeitig beendet.

Jubiläums-Ausgabe im Mai 2022

Mit einer Streckendistanz von lediglich 59 Runden und 1.497,302 Kilometern war die 49. Auflage des ADAC TOTAL 24h-Rennens die bislang kürzeste überhaupt. Damit wurde die Marke von 76 Runden aus dem Jahr 1992 deutlich unterboten. Insgesamt rollten von deneigentlichen 24 Stunden lediglich während 9,5 Stunden die Räder. Alle Teilnehmer, Organisatoren und Fans hoffen jetzt darauf, dass das 50. Jubiläum des ADAC TOTAL 24h[1]Rennens vom 26. bis 29. Mai 2022 wieder über die komplette Distanz geht und vor vollen Tribünen stattfinden kann.

Eifelwetter sorgte für Unterbrechung

Um 21:29 Uhr am Samstagabend war es ruhig geworden in der Eifel, als Rennleiter Walter Hornung wegen immer stärker aufziehender Nebelschwaden mit der roten Flagge das Rennen unterbrach. „Wir hätten den Teams und den Zuschauern an der Strecke und zu Hause gerne das typische 24h-Feeling in der Nacht geboten, aber bei diesen Wetterbedingungen war das nicht mehr möglich. Da steht die Sicherheit absolut im Vordergrund“, sagte Hornung. „Es war nicht einfach – durch die Feuchtigkeit, den Nebel und auch etwas Öl auf der Strecke. Die rote Flagge war die richtige Entscheidung, es wärenicht möglich gewesen, noch zu fahren“, stimmte Michael Christensen zu.Nach einer am Ende insgesamt 14,5-stündigen Nebelpause wurde das Rennen um 12:00 Uhr nach einer Einführungsrunde wieder freigegeben. Dabei behauptete Philipp Eng im Rowe-BMW #1 die Führung vor Maro Engel im HRT-Mercedes #4. Beide setzten sich auf den ersten drei Runden vom Manthey-Porsche #911 mit Kevin Estre ab, der sich von Platz fünf auf Rang drei vorgeschoben hatte. Kurz vor Ende der 38. Runde flog Mercedes-Pilot Engel in der Hohenrain-Schikane heftig in die Leitplanken, blieb dabei aber unverletzt. Hinter dem führenden Rowe-BMW #1 und dem Manthey Porsche #911 ging so Martin Tomczyk im zweiten Rowe-BMW #98 als Dritter in die letzten drei Rennstunden.

Bereits Teil eins des Rennens bot Spannung pur

Schon direkt nach dem Rennstart am Samstagnachmittag hatten spektakuläre Aufholjagden und chaotische Wetterbedingungen die erste Stunde geprägt. Kevin Estre hatte sich im „Grello“ mit mehreren beherzten Überholmanövern von Startposition elf an die Spitze gesetzt, Martin Tomczyk den Rowe-BMW #98 von Startplatz 25 auf Rang vier nach vorne gebracht. Zwischenzeitlich sorgten heftige Regenfälle für zahlreiche Unfälle auf der Strecke und zwangen die meisten Teams schon zu frühzeitigen Wechseln auf Regenreifen. Danach beruhigte sich das Geschehen auf der Strecke etwas, bis der Nebel alle Räder still stehen ließ

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