Schnelle Frikadelle verliert Bodenhaftung

Frikadelli Racing Team

Alles sah nach einem richtig guten Saisonstart für das Frikadelli Racing Team aus, doch niemand hatte damit gerechnet, dass ein über den Winter optimiertes Bauteil am Porsche so gut funktionieren würde, dass es die Mannschaft aus Barweiler in Bedrängnis bringt.

Das Training zum ersten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring wurde bereits zu einem Krimi, wie ihn Alfred Hitchcock kaum besser hätte schreiben können. Wechselnde Wetterbedingungen, abschnittsweise Regenfälle – die Session am Vormittag beinhaltete alles, was für den Rennfan Spannung und bei den Teams an den Boxen Sorgenfalten erzeugt. So auch bei der Crew rund um Klaus Abbelen und Sabine Schmitz, die bei der Reifen-Lotterie das falsche Los zog und mit Intermediates nur eine Zeit von 9:01 Minuten und damit die 20. Startposition erreichte.

Doch mit dem Start ins Rennen war das schnell wieder vergessen. Startfahrerin Sabine Schmitz konnte mit jeder Runde weitere Plätze gut machen und fand sich schon früh im Rennen auf dem neunten Gesamtrang wieder. Zeiten unter acht Minuten und vierzig Sekunden zeigten das Potential des  Frikadelli-Porsche. Ob Wippenschaltung am Lenkrad, die komplett neue Abstimmung rund um das KW-Fahrwerk oder die Yokohama-Reifen – alles am Porsche 997 funktionierte einwandfrei.  Das galt auch für den neuen Unterboden, der enormen Ground Effect erzeugte – und zwar so viel, dass die Halterungen der Bodenplatte nachgaben, so Schmitz:

„Ich war auf Position neun in gesamt und Platz eins in unserer Klasse unterwegs, als es bei Topspeed auf einmal richtig laut rumpelte und der Wagen plötzlich nur noch sehr schwer fahrbar war. Ich dachte erst, dass ich einen Reifenschaden hätte und habe mich vorsichtig auf den Weg in Richtung der Boxengasse gemacht. Dort haben die Jungs dann sofort bemerkt, dass der Unterboden sich gelöst hatte und die Friko zur Reparatur in die Box gezogen.“

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Foto: isp-grube.de

Nachdem der Unterboden wieder fixiert wurde , ging es für die „Speedbee“ ein weiteres mal auf die Strecke, um festzustellen, dass weiterhin Probleme im Bereich des Unterbodens existierten. Ein erneuter Stop wurde fällig. Der Unterboden wurde nun vollständig entfernt und Klaus Abbelen setzte sich hinter das Lenkrad. Doch durch die ungeplanten Aufenthalte an der Box verlor die Mannschaft natürlich den Anschluss und damit alle Chancen für eine gute Platzierung in der Klasse SP7.
Eigentlich wollte Klaus Abbelen den im Vergleich zum Vorjahr technisch stark modifizierten Frikadelli-Porsche deswegen nur noch wenige Runden testen, fühlte sich am Lenkrad jedoch so wohl, dass er das Rennen beendete:

„Auch wenn  uns heute das Rennglück nicht hold war, hat es mir sehr viel Spaß gemacht, das umgebaute Auto im Rennen zu bewegen. Das war für uns die perfekte Möglichkeit, noch einmal zu gucken, wo wir momentan stehen. Ich freue mich auf den nächsten Lauf und denke mir, dass wir um die Top 10 und den SP7-Klassensieg mitkämpfen werden.“

Bis zum nächsten Rennen, dass am 10.04.2010 stattfindet, wird die Mannschaft die „wohl schnellste Frikadelle der Welt“ dafür wieder mit der nötigen Bodenhaftung ausstatten.

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