Trauer um Sabine Schmitz

  • Deutsche Rennfahrerin erlag ihrem Krebsleiden
  • Sie war die Königin der Nordschleife
  • Motorsport verliert eine sympathische Persönlichkeit
Sabine Schmitz (Foto AvD)

Mit tiefer Bestürzung hat der Automobilclub von Deutschland (AvD) den Tod von Sabine Schmitz zur Kenntnis genommen, die im Alter von nur 51 Jahren am 16. März 2021 den Folgen einer Krebserkrankung erlag.

Am 14. Mai 1969 in Adenau geboren, wuchs Sabine Schmitz in Nürburg im Hotelbetrieb ihrer Eltern und damit in unmittelbarer Nähe zum Nürburgring auf. Der faszinierenden Wirkung des Motorsports im Allgemeinen und der „grünen Hölle“ im Besonderen konnte sich bereits die junge Sabine nicht entziehen. Parallel zu ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau und Sommeliere verfolgte sie ihre Rennsport-Karriere und gewann 1990 und 1991 drei Läufe des auf der Nordschleife ausgetragenen Castrol-Haugg-Cup (Vorläufer der Rundstrecken-Challenge Nürburgring). In der Saison 1995 startete Sabine im Supertourenwagen-Cup Südafrika. Im 1996 schrieb Sabine Motorsport-Geschichte und trug sich als erste Frau in die Liste der Gesamtsieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring ein. Spätestens mit diesem Sieg krönte sie sich zur „Königin der Nordschleife“. Auch wenn sie hin und wieder auch außerhalb der Eifel im Renneinsatz war, wie z. B. 1999 als Starterin bei Sportwagenrennen in Brasilien blieb der Nürburgring ihr persönlicher Nabel der Welt. Das zeigte sie nicht nur durch regelmäßige Starts beim Langstreckenpokal auf der Nordschleife, den sie 1998 ebenfalls als erste Frau zusammen mit ihrem langjährigen Teamkollegen Johannes Scheid gewann, sowie zahlreichen weiteren Starts beim 24-Stunden-Rennen. Zusammen mit ihrem zweiten Ehepartner, mit dem Kölner Unternehmer Klaus Abbelen, gründete Sabine 2005 das Frikadelli Racing Team, das im Langstreckenpokal wie auch beim 24-Stunden-Rennen stets zum Kreis der Sieganwärter zählte.

Außerhalb der Rennwochenenden bereitete es Sabine großen Spaß, Besucher im Ringtaxi über die Strecke zu pilotieren – gerne auch mit Drifteinlagen – dabei stets vergnügt und häufig mit ihrem ansteckenden Lachen. Auch als Expertin und Moderatorin für diverse TV-Sendungen war Sabine bei nationalen wie auch internationalen Formaten gefragt, wie z. B. als Teil des Moderatorenteams der legendären BBC-Sendung „Top Gear“. Daneben fand sie noch Zeit, den Pilotenschein für Hubschrauber zu machen und sich ihrem großen Hobby Reiten zu widmen sowie die „Eifelranch am Ring“ in Barweiler zu betreiben.

Ludwig Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Präsident des AvD:
„Mit großer Bestürzung habe ich heute erfahren, dass Sabine Schmitz ihren harten Kampf gegen den heimtückischen Krebs verloren hat. Meine Gedanken, wie die aller Menschen beim AvD, sind bei ihrem Mann Klaus Abbelen und ihrer Mutter Ursula. Ihnen gilt unsere besondere Anteilnahme. Sabine Schmitz hat dem Motorsport über viele Jahre hinweg eine weibliche Note gegeben und war dabei Inspiration für eine ganze Reihe junger Frauen, die nach ihrem Vorbild im Motorsport aktiv geworden sind. Deshalb, aber auch wegen ihrer offenen, fröhlichen Art werden wir uns immer gerne an Sabine Schmitz erinnern.“

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