Kloster Machern: Museum, Brauhaus, Eventlocation und vieles mehr

Bernkastel-Kues. (ak) Fast 1000 Jahre Geschichte und zugleich eine moderne Attraktion für Reisende – das vereint Kloster Machern gegenüber des Moselorts Zeltingen-Rachtig. Im Jahr 2000 übernahmen Bürgerverein 1864 AG und Günther-Reh-Stiftung aus Trier das ehemalige Zisterzienserinnenkloster und realisierten ein ganzheitliches Tourismuskonzept.

Einen echten Winterschlaf hält das Kloster Machern nicht einmal bei Hochwasser, Schneeschmelze oder Schmuddelwetter. Denn längst ist die einstige Zisterzienserinnenabtei am Ufer der Mittelmosel ganzjähriges Touristen- und Eventhighlight, auch wenn die kalte Jahreszeit natürlich für etwas ruhigere Atmosphäre sorgt. Als Bürgerverein 1864 und Reh-Stiftung das malerische und mit einem weitläufigen Klostergarten versehene Areal übernahmen, war das der Startschuss zu einer touristischen Erfolgsgeschichte mit stimmigem Konzept. Hier erlebt jeder etwas, das fasziniert: vom Spielzeug- und Ikonenmuseum für fantasievolle Gemüter über das Restaurant Brauhaus für Liebhaber zünftiger Speisen und Getränke bis zur festlichen Konzertkulisse für die Fans klassischer Klänge, die hier eine der wichtigsten Spielstätten des Mosel Musikfestivals vorfinden. <br />

Das Weincabinett präsentiert edle Tropfen im stilvollen Antiquitäten-Ambiente, eine Destille in der Krypta lockt mit exquisiten Essigen, Ölen und anderen Feinschmeckerprodukten und Naturfreunde bewundern den Kräutergarten des Klosters. Gläubige zieht es zur Corneliusmesse in die Kapelle, auch Hochzeitspaare geben sich hier das Ja-Wort, so dass Kloster Machern bei allem weltlichen Leben ein spirituell lebendiger Ort geblieben ist.

Bier im Weinland

Zu den geistvollen Genüssen des Klosters zählen nicht mehr wie einst die umgebenden steilen Weinberge, sondern eine kleine, feine Bierbrauerei. Michael Berthold ist Brau- und Mälzermeister des Klosters und wurde für sein außerordentliches Können bereits mit der Goldmedaille der Handwerkskammer München, seines früheren Wirkungskreises, ausgezeichnet.

Die mehr als 1 600 Hektoliter jährlicher Produktion – helles und dunkles Bier sowie obergäriges Weizenbier – finden nicht nur im Klosterladen, auf der Sonnenterrasse mit Moselblick oder im Restaurant Brauhaus begeisterte Abnehmer. In Flaschen abgefüllt ist es auch in Supermärkten der Region erhältlich und fungiert so als Botschafter des Klosters Machern über die Abteigrenzen hinaus.
„Bei uns kann man einen ganzen Urlaubstag verbringen, ohne dass es langweilig wird“, sagt Alexa Fischer vom Hofgut Stift Kloster Machern AG, die das „Dach“ für alle Teile und Pachtbetriebe des Klosters bildet. Fischer ist auch die gute Seele des Spielzeug- und Ikonenmuseums. „Nicht selten treffe ich Familien, die morgens ins Museum gekommen sind, nachmittags im Garten, im Weincabinett oder auf der Terrasse wieder.“

Allein der Besuch des Museums mit seinen Kostbarkeiten aus der Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert und mit prächtigen Ikonenschätzen braucht seine Zeit, die angefüllt ist åΩfiligranste Malerei oder verblüffende Techniken, die Puppen von anno dazumal Leben einhauchen. Mehr als 2000 Exponate im Spielzeugbereich und 200 russische und äthiopische Ikonen verzaubern jeden, der Sinn für Schönes hat. Am 29. Januar eröffnet eine Sonderausstellung im Museum aus Anlass der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier.

Der perfekte Rahmen für Feiern und Events

Bis zu 500 Gäste finden insgesamt im Restaurantbereich des Klosters Platz – im großen urigen Brauhaus mit seinen Nischen, im Gewölbe des Grillkellers, in der Zisterzienserstube oder im Conventsaal. Kleinere Feiern haben im Weincabinett ihren stilvollen Rahmen. Ein kleiner Festsaal parterre und der große Barocksaal im Obergeschoss lassen jeden Freiraum für die Gestaltung von Events vom Konzert bis zur familiären Hochzeit. Das barocke Ensemble wird am 5. Februar auch zum Schauplatz einer großen Hochzeitsmesse. Das Thema Heiraten ist im Kloster Machern bestens aufgehoben. Denn mit der eigenen Standesamtsstelle, dem reichhaltigen gastronomischen Angebot und der Möglichkeit, sich auf dem weitläufigen Gelände sowohl drinnen wie draußen auch zurückzuziehen oder vom klostereigenen Schiffsanleger aus gleich eine Moselflusstour anzuschließen, ist die ehemalige Abtei die perfekte Adresse für Paare, den schönsten Tag des Lebens zu feiern.

Andere Fans des Klosters Machern kommen mit dem Auto. Nicht mit irgendwelchen Autos natürlich, sondern mit Oldtimern. Das Kloster ist jeden Sommer beliebtes Ziel von Oldtimerrallyes, die im weiten historischen Innenhof der Abtei einen reizvollen Kontrast zu Lack und Chrom finden. Der Herbst steht im Zeichen des Oktoberfestes, das hier mit frisch gebrautem Bier und deftigen Speisen besonders zünftig über die Bühne geht. So ist aus einer stillen Abtei das ganze Jahr über ein Anziehungspunkt für Menschen geworden, die neben der klösterlichen Besinnlichkeit auch Quicklebendiges lieben.

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