Betonfäule stoppt belgischen Pannenreaktor Tihange 3

Belgien. Der belgische Kernreaktor Tihange 3 wird bis mindestens bis zum 1. März 2019 für fünf Monate stillgelegt. Das kündigte die Betreiberfirma Engie Electrabel an. Bei Untersuchungen im Juli 2018 wurde ein Betonschaden festgestellt. Gravierenden Betonschäden wurden bereits Anfang Juli im Kernkraftwerk Tihange beobachtet. Es wurden auch Korrosionserscheinungen im Stahl des Stahlbetons festgestellt, die weitere Untersuchungen erforderlich machen.

Ursprünglich wollte Engie Electrabel den Atomreaktor am 30. September 2018 wieder in Betrieb nehmen. Die belgische Atomaufsichtsbehörde (FANC) hat vergangenen Donnerstag erklärt, dass dies nicht machbar sei. Der Atomreaktor Tihange 3 wurde bereits am 30. März 2018 außer Betrieb gesetzt. Unter anderem wurden erhebliche Baumängel festgestellt. Der Pannenreaktor Tihange 3 wurde 1985 in Betrieb genommen und sollte normalerweise im Jahr 2025 endgültig abgeschaltet werden.

Wie die Eifel-Zeitung bereits mehrmals berichtet hat, haben auch andere begische Atomreaktoren erhebliche Betonschäden (Betonfäule). Bei den Pannenreaktoren Doel 4 und Tihange 2 gibt es ernstzunehmende Schäden in den Betondecken des Sicherheitsbunkers unmittelbar neben dem Kernreaktor. Wegen diesen Schäden mussten beide Reaktoren abgeschaltet werden. Experten schätzen die Schäden auf mehr als 250 Millionen Euro. Zur Zeit sind nur noch Doel 3 und Tihange 1 in Betrieb.

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