Bundeskartellamt gibt den Erwerb des Malteser Krankenhauses Bonn durch Helios frei

Bonn, 17. Juni 2020: Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Malteser Krankenhauses in Bonn durch die Helios Kliniken GmbH in der ersten Phase freigegeben. Die Helios Kliniken GmbH ist der größte private Klinikbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen gehört zum international tätigen Gesundheitskonzern Fresenius. Helios betreibt in Deutschland 86 Kliniken und beschäftigt 66.000 Mitarbeiter. Das Malteser Krankenhaus ist ein Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung mit über 400 Planbetten in 17 Fachgebieten in Bonn.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts: „Das Vorhaben konnte nach kurzer Prüfung freigegeben werden, da Helios bislang im Raum Bonn keine Krankenhäuser betreibt. Die Auswahlmöglichkeiten der Patienten werden mit dem Zusammenschluss nicht beschränkt.“

Das zum Malteser Krankenhaus Bonn am nächsten gelegene Helios Klinikum liegt in Siegburg, 22 km entfernt. Alle weiteren Krankenhäuser von Helios befinden sich in einer Entfernung von mehr als 50 km.

Als bedeutsamste Krankenhausträger verbleiben in Bonn die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mit dem St. Marien Hospital Bonn und dem St. Josef-Hospital Bonn, gefolgt vom Universitätsklinikum Bonn und weiteren freigemeinnützigen Trägern.

Hintergrund – Fusionskontrolle bei Krankenhäusern:

Krankenhäuser sind unabhängig von ihrer Trägerschaft unternehmerisch tätig und stehen untereinander im Wettbewerb. Aufgrund der engen gesetzlichen Vorgaben existiert in diesem Bereich kaum Preiswettbewerb. Ziel der Fusionskontrolle ist es darum in erster Linie, den Wettbewerb um die Qualität der Versorgung der Patienten zu erhalten. Entscheidend dabei ist, dass den Patienten vor Ort hinreichende Auswahlalternativen zur Verfügung stehen.

In den vergangenen Jahren mussten trotz des fortschreitenden Konzentrationsprozesses im Krankenhausbereich nur sehr wenige Vorhaben vom Bundeskartellamt untersagt werden. Erst in der vergangenen Woche ist das Vorhaben des Landkreises Kassel, die Kreisklinik Hofgeismar und die Kreisklinik Wolfhagen zu erwerben, nach kurzer Prüfungsdauer vom Bundeskartellamt freigegeben worden. Zwischen 2003 und Mai 2020 wurden von insgesamt 323 geprüften Transaktionen lediglich sieben untersagt. Acht Projekte wurden nach kritischer Bewertung im Rahmen einer informellen Voranfrage letztlich nicht angemeldet.

 

 

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