Der Koblenzer Arbeitsmarkt im Juli

•  Arbeitslosenzahlen in der Region Koblenz steigen leicht an – noch unter Vorjahresniveau

• Ausbildung ist weiterhin zentrales Thema

Die Arbeitslosenzahlen sind im Juli im Koblenzer Agenturbezirk leicht gestiegen. Verglichen zum Vormonat stieg die Zahl um 349 an. Mit 8.537 arbeitslosen Männern und Frauen liegt diese Zahl zwar noch immer unter den Werten des Vorjahres – aber der seit Beginn des Jahres anhaltende kontinuierliche Rückgang der Zahlen ist unterbrochen.

„Diese Entwicklung ist keineswegs Anlass zur Besorgnis. Einen solchen kurzfristigen Anstieg verzeichnen wir jedes Jahr zu dieser Zeit,“ erklärt Anita Baljevic, Leiterin der Koblenzer Arbeitsagentur und weist auf den signifikanten Zugang bei den Jugendlichen hin. „Wenn man die Statistik genau betrachtet erkennt man, dass die stärkste Zunahme der arbeitslos gemeldeten Menschen bei den Jugendlichen unter 25 Jahren zu finden ist. (+38,9% verglichen zum Vormonat) 

Dieser Anstieg ist in erster Linie auf die Beendigung von schulischen und betrieblichen Ausbildungsverhältnissen zurück zu führen. Diese Entwicklung verzeichnen wir jedes Jahr und wird sich wie in den vergangenen Jahren zeitnah entspannen. Viele dieser arbeitslos gewordenen jungen Menschen werden erfahrungsgemäß schnell eine Anschlussbeschäftigung finden, zur Bundeswehr bzw. zum Zivildienst gehen oder weiterführende Schulen besuchen,“ so die Agenturchefin.

Außerdem ist die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr nach wie vor positiv. So sind im Juli 728 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote im Koblenzer Agenturbezirk liegt aktuell bei 5,7 Prozent; vor einem Jahr lag sie noch bei 6,2 Prozent.

Kurz nach Beginn der Sommerferien und damit zum Schulschluss der Entlassklassen zählte die Koblenzer Arbeitsagentur für ihren Bezirk 430 unversorgte Lehrstellenbewerber (75 weniger als im Vorjahr) und 382 unbesetzte Ausbildungsstellen (10 weniger als im Vorjahr). Auch wenn die Bilanz des Ausbildungsjahres 2009/2010 noch nicht final gezogen werden kann, so ist diese Zwischenbilanz doch schon recht positiv. (Die genauen Zahlen zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2009/2010 wird Anfang Oktober veröffentlicht)

Offene Lehrstellen gibt es noch in den Bereichen: Koch/Köchin und Restaurantfachmann/frau, Verkäufer im Lebensmittelbereich (Bäckerei und Fleischerei), Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen sowie Zahnmedizinische Fachangestellte.

 „Ganz sicher ist immer die beste Lösung für die jungen Leute, wenn sie sofort nach der Schule eine betriebliche Ausbildung beginnen können. Wie in der Vergangenheit werden aber auch in diesem Jahr nicht alle Bewerber einen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten können. Hier versuchen wir mit gezielten Angeboten eine sinnvolle Alternative zu bieten. Diese Alternativen sollen keinesfalls „Warteschleifen“ sein. Die Jugendlichen werden in dieser Zeit wichtige Defizite aufarbeiten, sich wertvolle Qualifikationen aneignen und bereits praktische Berufserfahrung erwerben, “ so die Koblenzer Agenturchefin.

„Mit unseren Berufsberatern und Vermittlern haben wir in den letzten Jahren kontinuierlich am Puls der Jugendlichen und Arbeitgeber an der Optimierung unserer Angebote gearbeitet,“ so Baljevic weiter. So hat die Bundesagentur für Arbeit zentral und die Koblenzer Arbeitsagentur regional vielfältige Maßnahmen eingeleitet. Einen Termin bei der Berufsberatung erhalten Sie unter: 01801 – 555 111.

Im Berufsinformationszentrum (BIZ) können die Jugendlichen auch ohne Termin während der Ferien stöbern und Informationen sammeln. Das BIZ Koblenz in der Rudolf- Virchow-Str. 5 ist montags und dienstags von 7.30 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags von 7.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Arbeitgeber können freie Ausbildungsstellen über die Hotline 0 18 01 – 66 44 66* der Agentur für Arbeit melden. 

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