Fachkräftemangel verschärft sich – und das Theater startet neu

IRT-Forum „Wirtschaft und Kultur“ will Region weiter voranbringen

Trier. Der Fachkräftemangel, die Vorstellung des neuen Theater-Intendanten sowie die geplante Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reiches“ – diese und andere Themen standen beim IRT-Forum „Wirtschaft und Kultur“ im Mittelpunkt. Das Treffen fand am 27. November in der Handwerkskammer (HWK) Trier statt.

Fachkräfte fehlen – auch, weil Mobilität in der Region fehlt.

Der gewerblichen Wirtschaft fehlen 5.500 Mitarbeiter. Das hat eine aktuelle Umfrage der IRT in Zusammenarbeit mit HWK, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier und einer studentischen Projektgruppe unter 800 Unternehmen ergeben. Die Ergebnisse wurden im Forum präsentiert. „Das Fachkräfteproblem ist eine zentrale Herausforderung für die Unternehmen – und ein Geschäftsrisiko“, sagte Matthias Schwalbach, Geschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Trier. „Es ist noch lange nicht gelöst und wird ab 2020 vordringlich“, warnte er. Hinzu kommt, dass über 32.000 Fachkräfte nach Luxemburg pendeln, anstatt in der Region zu arbeiten.“

„Gerade kleinen Unternehmen fällt es schwer, geeignete Fachkräfte zu finden“, erklärte IHK-Geschäftsführer Matthias Schmitt. Die größten Probleme hätten das Baugewerbe und Dienstleister. „Insgesamt sagen etwa 40 Prozent der Unternehmen, dass der Fachkräftemangel ein großes Problem ist. 60 Prozent erwarten, dass das in fünf Jahren ein großes Problem ist“, so Schmitt. Die schlechte Verkehrsanbindung der Region verschärfe die Lage. Ob Fachkräfte in der Wirtschaft, Unimitarbeiter oder Künstler: Viele kämen deshalb nicht zum Arbeiten in die Region.

Was gibt es Neues im Theater Trier? Intendant stellt sich vor.

Dass Künstler und auch Zuschauer es nicht immer leicht haben, Trier zu erreichen, stellte auch Manfred Langner fest. „Wir müssen die Menschen wieder mehr fürs Theater interessieren“, sagte der neue Intendant, als er sich dem Forum vorstellte. Vor seiner Zeit in Trier war er als Dramaturg und Regisseur in Aachen tätig sowie Intendant bei den Stuttgarter Schauspielbühnen. Der studierte Jurist, gelernte Betriebsprüfer und Finanzbeamte Langner will mehr populäre und bekannte Stücke auf die Bühne bringen: „Weniger Experimentelles und vielleicht nicht so leicht Verdauliches. Und ein eigenes, stetiges Ensemble, eher wenige Gast-Künstler. Das schont ebenfalls die Kasse.“ Denn Langner will das Theater in seiner fünfjährigen Amtszeit auch finanziell aus dem Tief holen, betonte er.

Highlight 2022: Römer-Ausstellung lockt nach Trier.

Kultur zieht Touristen und andere Interessierte an, was wiederum die Wirtschaft stärkt. Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung investiert in Kultur und fördert die Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reiches“. 2022 wird die große Schau in Trier zu sehen sein. Dr. Marcus Reuter, Direktor des Rheinischen Landesmuseums, sagte zur Auswahl des Themas: „Es gibt über 700 Theorien dazu, warum das passiert ist. Das Rätsel zieht alle in den Bann.” Bereits 2019 wird es die Wanderausstellung „Spot an!“ geben. Sie wirbt für das römische Trier. „Das wird unsere Visitenkarte in der Welt“, erklärte Reuter. Sogar China sei interessiert als Gastgeber.

Zukunft liegt in guter Ausbildung: Ein Programm fördert Schüler.

Um die Zukunft der Wirtschaft und ihrer jungen Akteure geht es im regionalen Unterstützungsprogramm „Zukunftsschmiede Berufsschule“, das im Sommer startete. Vanessa Agné von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) stellte es vor. „Jede dritte Lehrstelle ist unbesetzt – wir wollen die duale Berufsbildung wieder stärken!“, erklärte sie. Junge Leute bräuchten zudem neue Kompetenzen in einer sich wandelnden Berufswelt. „Darum möchte das Modellprogramm helfen, dass Schüler Ideen zu wichtigen Fragen wie Digitalisierung, Vielfalt oder Bildung im ländlichen Raum umsetzen.“

Was ist die IRT?

Die Initiative Region Trier ist als Public-Private-Partnerschaft breit in der Region verankert. Der Zusammenschluss von öffentlichen Institutionen, Verwaltungen, Hochschulen, Unternehmen, Banken und engagierten Einzelpersonen ist eine neutrale Plattform der Koordination, Diskussion, Moderation, Projektentwicklung und Umsetzung regionaler Maßnahmen. Mehr Infos: www.region-trier.de.

 

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