Steinmetze freuen sich über gute Auftragslage und Lehrlingszahlen

Dipl.-Ing. Detlev Hill referiert über zeitgemäßes Arbeiten mit Natursteinen (Foto: KHS)

Trier. Konrad Schmitt hat auf der Jahreshauptversammlung der Steinmetz- und Bildhauer-Innung f. d. Reg.-Bez. Trier sein Amt als Lehrlingswart nach über zwanzig Jahren niedergelegt. Als sein Nachfolger sowie als Delegierter für den Landesinnungsverband wurde einstimmig Sebastian Holz gewählt.

Konrad Schmitt berichtete, dass an der Gesellenprüfung in diesem Jahr fünf Auszubildende teilnahmen. Vier waren erfolgreich. Da die gemeinsame Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen ist, wurden die Jung-Gesellen zu einer separaten Feierstunde in den Steinmetzbetrieb Konrad Schmitt in Kordel eingeladen.

Die Auftragslage im Steinmetz-Handwerk ist trotz der Corona-Pandemie sehr gut. Auch die Entwicklung der Ausbildungszahlen ist erfreulich, könnte jedoch noch besser sein. Aktuell gibt es vier Lehrlinge im ersten Lehrjahr, zwei im zweiten Lehrjahr und fünf im dritten Lehrjahr. Der Obermeister appellierte, dass alle Betriebe aktiv für das Steinmetz-Handwerk werben, auch in den Sozialen Medien, sowie Jugendliche gezielt ansprechen. Eine gute Gelegenheit dazu ist auf Berufsinformationsmessen und Tagen der Berufs- und Studienorientierung an Schulen. Handwerksmeister können dort über ihren Beruf erzählen und in Praxis-Workshops Schüler neugierig auf Praktika machen. Unterstützt wird die Kooperation mit Schulen von der Imagekampagne des Handwerks, welche zeigt, wie stolz Handwerker auf ihren Beruf sind. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg, Olaf Fackler, rief die Teilnehmer der Sitzung dazu auf, sich am Tag des Handwerks am 19. September virtuell zu beteiligen. Handwerker konnten kleine Videos über ihre Arbeit drehen und diese über handwerk.de hochladen.

Detlev Hill vom Informationsdienst Naturstein hielt einen Vortrag über zeitgemäßes Arbeiten mit Natursteinen und deren Vorteile und wies auf die App „Natursteine aus Deutschland“ hin. Obermeister Mulbach berichtete über die Aktionen, an denen die Steinmetz-Innung seit der letzten Jahreshauptversammlung beteiligt war. Die Innung beteiligte sich in diesem Jahr unter anderem zum zweiten Mal an der Öko-Messe in Trier. Die Grabmale kamen bei den Besuchern sehr gut an, auch wenn die Messe unter dem Motto Sanieren und Renovieren stand. Für das Jahr 2022 ist auf der Landesgartenschau in Bad Neuenahr/Ahrweiler ein Naturstein-Parcours geplant. Am 29. August 2020 fand der Landesverbandstag in Bad Marienberg statt. Dort war die Geschäftsführerin des Bundesinnungsverbands anwesend. Sie informierte über die geplante Beitragserhöhung und deren Hintergründe. Zurzeit sind 18 Vollmitglieder, zwei Gastmitglieder sowie ein Fördermitglied in der Innung organisiert.

Mulbach berichtete als Landesinnungsmeister von der Sitzung zum Thema „Grabmale aus Kinderhand“ des Sozialausschusses der Landesregierung in Mainz. In der Sitzung konnten die Vertreter des Landesinnungsverbandes erfolgreich darstellen, dass das Steinmetzhandwerk ablehnend gegenüber der Kinderarbeit bei Grabmalen steht. Mit Zertifikatsnachweisen können Betriebe belegen, woher die von ihnen bearbeiteten Steine stammen. Mulbach wies auch auf die neue Homepage des Landesinnungsverbandes hin – sowie auf die Facebook- und Instagram-Seite.

Hans-Peter Mulbach und Konrad Schmitt freuen sich auf die Fortsetzung des Projektes mit dem Landesmuseum Trier und der Eberhard Schöck-Stiftung. Nachdem Trierer Steinmetz-Lehrlinge in den vergangenen zwei Jahren nach Lemberg in Litauen gereist waren, um dort an historischer Bausubstanz zu arbeiten, werden im im kommenden Jahr Steinmetz-Lehrlinge aus Litauen nach Trier reisen. Gemeinsam werden sie eine Nachbildung eines römischen Meilensteines anfertigen. Das Vorbild ist ein historischer Meilenstein aus dem Trierer Landesmuseum. Die Steine werden dann in der Nähe der Villa Otrang bei Bitburg an der Reiseroute von Kaiser Hadrian aufgestellt.

Olaf Fackler ging auf der Jahreshauptversammlung noch auf die guten Konditionen im Strompool, die kostenfreie arbeitsrechtliche Vertretung, den Mail- und Fax-Service sowie das Angebot an günstigen Firmenwagen durch die SDH GmbH ein. Die Kommunikation mit der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg wird künftig über die KHS-App abgewickelt. Die Geschäftsstelle hat einen Systemanbietervertrag mit dem Online-Berichtsheft-Anbieter Blok geschlossen. Die einmalige Anmeldegebühr in Höhe von 79,95 Euro für die Nutzung von Blok entfällt für Innungsmitglieder. Für die Berichtsheftführung werden 9,95 Euro pro Jahr und Azubi in Rechnung gestellt. In Kooperation mit dem Handelsverband Trier wird in der zweiten Jahreshälfte eine regionale Mastercard „Heimat-Shoppen“ eingeführt. Leitgedanke hierbei ist vor allem, Arbeitnehmern steuerfreie Geldbeträge zukommen lassen zu können. (v. Jan Söfjer)

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