Mehr Raum für WEW-Westeifel-Werke und EuWeCo am Standort Weinsheim

Weinsheim. Am 7. September war es endlich soweit. Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Bitburg, Daun und Prüm e.V. als Gesellschafter der WEW-Westeifelwerke konnte nach relativ kurzer Bauzeit am Standort Weinsheim sowohl für die WEW-Westeifelwerke, als auch für die Tochtergesellschaft EuWeCo jeweils einen neuen Gebäudekomplexe offiziell einweihen und ihren Bestimmungen übergeben. Der Einladung des Verwaltungsratsvorsitzenden Werner Rätz und WEW Geschäftsführer Ferdinand Niesen sind die Gäste zahlreich gefolgt, unter anderem auch MdB Patrick Schnieder aus dem Bundestag. Aus Mainz war der Referatsleiter Herr Diehl aus dem Sozialministerium angereist. Werner Rätz hat in seiner Rede darauf hingewiesen, dass in Rheinland-Pfalz das Modell, wie es in Weinsheim praktiziert wird, nämlich Menschen mit schwerst-mehrfach Behinderung im direkten Werkstattumfeld zu beheimaten, nach wie vor nicht üblich ist. Rätz ist sich sicher, dass man auf den geschaffenen soliden Fundamenten – auch bei politisch gewollten Wettbewerbsangeboten – wenn sie dann auch den gleichen Rahmenbedingungen unterliegen und die vergleichbare Qualität wie in Weinsheim erbringen müssen – sehr gut für die zukünftige Behindertenarbeit aufgestellt ist. Rätz: Uns ist es sehr wichtig, dass diese an uns gezahlten Leistungen auch bezahlbar bleiben. Auch wenn neue Räume in Weinsheim eigeweiht worden sind, geht es vorrangig nicht um die Gebäude, sondern um die Menschen, die darin nicht nur ihren Arbeitsplatz haben, sondern auch gesellschaftliches Umfeld, Freundschaften und Wohlergehen finden.

WEW-Westeifel-Werke und EuWeCo
WEW-Westeifel-Werke und EuWeCo

WEW-Geschäftsführer Ferdinand Niesen ist in seiner Rede auf den Werdegang der EuWeCo näher eingegangen. 1998 gegründet, startete man am Standort Weinsheim. Dabei wurde eine der sechs WEW-Hallen angemietet. Die 60 vorhandenen Plätz waren schon bald zu wenig. In Gerolstein wurde eine weitere Außengruppe installiert. Ende 2004 wurde beschlossen, die Klientenzahl auf 100 aufzustocken. In Daun-Pützborn wurde ein weiterer Standort eingerichtet, auf Wunsch der Leistungsträger wurde kein eigenes Gebäude errichtet. – Beim langjährigen Kunden „apra-norm“ wurde ein Gebäude angemietet und mit eigenen Mitteln den Bedürfnissen angepasst. 2010 wuchs die Klientenzahl erneut. Ein eigener Neubau war nicht geplant. 1. Sollte nach der Zielvorgabe zwischen Leistungs- und Kostenträger möglichst kein eigenes Gebäude errichtet werden und 2. War die 80%ige Unterstützung der Öffentlichen Hand längst weggefallen.

Also suchte man nach einem Investor, mit dem man über ein Mietmodell verhandeln wollte. Mit Firma Udo Sohns aus Brandscheid war man einig geworden. So entstand mit der Bundesagentur für Arbeit und deren Anforderungen ein sehr effektives und praktisches Werkstattgebäude, in das die Klienten und hauptamtlichen Betreuer einziehen konnten. Inzwischen gibt es einen langfristigen Mietvertrag, der für beide Seiten zur Zufriedenheit ausgefallen ist.

Der Neubau für Menschen mit schwerst-mehrfach Behinderung im direkten Werkstattumfeld  wurde von den WEW Westeifel Werken realisiert. In der Vergangenheit wurden diese Menschen ausschließlich in Gerolstein und in Hermesdorf betreut. Ende 2011 wurde der Beschluss gefasst, auch in Weinsheim eine solche Einrichtung zu schaffen. 24 Plätze sollten dort entstehen. Konstruktive Verhandlungen mit dem Land und den Kostenträgern brachten das Ergebnis, dass sich die Leistungs- und Kostenträger an der Gesamtinvestition von 700.000 Euro mit ca. 300.000 Euro beteiligten.

WEW-Geschäftsführer Ferdinand Niesen
WEW-Geschäftsführer Ferdinand Niesen

Ferdinand Niesen bedankte sich für die gelungene Umsetzung bei seinen Leistungs- und Kostenträgern, die diese Investition unterstützt und begleitet haben, bei den Planern, bei allen am Bau beteiligten Firmen, dem Land und den beiden Landkreisen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel.  Niesen: „Die Art der Abwicklung war großartig“. Einen besonderen Dank richtete Niesen an Herrn Sohns und den Generalunternehmer, die Firma Streif, vertreten durch den Geschäftsführer Achim Vette.

Mit Stolz und Freude haben die Menschen, die in den neuen Gebäuden leben und arbeiten bei einem Tag der offenen Tür am vergangen Sonntag ihre neuen Räumlichkeiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Andrang war riesengroß. So etwas nennt man gelebte Inklusion.

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