RWE überraschend in den roten Zahlen

Auf der Webseite des RWE wird immer noch davon gesprochen, dass man eine Art kontinuierliche Dividendenpolitik betreibt. Des Weiteren werden für die ersten drei Quartale noch ganz hübsche Gewinne aufgeführt. Am letzten Wochenende jedoch berichtete die Wirtschaftspresse, dass das RWE überraschend tief in den roten Zahlen für das Jahr 2013 liegt. Es soll sich um einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro handeln. Im Wesentlichen soll dieser Verlust entstanden sein, weil das RWE im Jahre 2013 insgesamt 4,8 Milliarden Euro Abschreibungen tätigen musste. Sicherlich hat dies auch etwas mit der Energiewende zu tun.

Das RWE war bislang wie einige andere große Energieerzeuger ausschließlich auf Kernkraft sowie Kohlekraftwerke und ein wenig Wasserkraft konzentriert. Der große  Schwenk zu den erneuerbaren Energiequellen gelang im Wesentlichen nicht. Ob das RWE die für 2013 angekündigte Dividende von 1,00 Euro pro Aktie auf der Hauptversammlung am 16. April 2014 bestätigen wird, bleibt abzuwarten. Der Konzerngeschäftsbericht wird bereits am 04. März 2014 veröffentlicht. Am 12. September 2013 hieß es, dass das RWE eine Dividendenkürzung vornehmen wird und am 27. September 2013 gab es Berichte, dass die Kommunen sich  gegen diese Kürzung wehren wollen. Es ist schon eine kuriose Geschichte, dass eine an der Börse notierte Aktiengesellschaft wie das RWE teilweise auch bestimmten Kommunen und Landkreisen gehört.

Die BUV BürgerUnion des Vulkaneifelkreises hatte seinerzeit in einer Sitzung den Antrag gestellt, die 242.000 RWE Aktien, die der Kreis  zur WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft „ausgelagert“ hatte, zu verkaufen. Damals wäre der Aktienerlös über 15 Millionen Euro gewesen. Heute wäre der Verkaufswert nur noch etwa 7 Millionen Euro. Wenn die Dividendenausschüttung bei 1,00 Euro bleiben sollte, wäre dies genau die Hälfte der Dividendenausschüttungen in den Jahren 2011 und 2012. In diesen beiden Jahren gab es jeweils pro Aktie eine Dividendenausschüttung von 2,00 Euro.

In den Jahren 2009 und 2010 gab es sogar jeweils 3,50 Euro je Aktie. Dies bedeutet, dass der Bruttoaktienerlös für die Vulkaneifel WFG in den Jahren 2009 und 2010 jeweils 847.000 Euro betrug, in den Jahren 2011 und 2012 jeweils 484.000 Euro und 2013 allenfalls noch 242.000 Euro. Die Finanzierung der WFG Vulkaneifel mit Dividendenerträgen ist im Prinzip mehr als schlecht. Aber wahrscheinlich sind die Politiker, die seinerzeit den BUV-Verkaufsauftrag abgelehnt hatten, davon ausgegangen, dass ein Energieversorger wie das RWE immer und immer wieder hohe Gewinne machen kann. Dass sich aber auch bei einem riesigen Energieversorger die Situation ändern kann, wurde nicht berücksichtigt – leider!

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