Volksbank knackt Zwei-Milliarden-Euro-Marke

(v.l.n.r.) Vorstandsmitglieder Sascha Monschauer, Elmar Schmitz (Vorsitzender) und Markus Müller
(v.l.n.r.) Vorstandsmitglieder Sascha Monschauer, Elmar Schmitz (Vorsitzender) und Markus Müller

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Nürburgring. Am 22. Januar 2015 zog Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz vor den regionalen Medienvertretern am Nürburgring Bilanz für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2014. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Sascha Monschauer und Markus Müller präsentierte er das erreichte Ergebnis: Die Bilanzsumme der Volksbank RheinAhrEifel wuchs rund 60 Millionen Euro auf 2,020 Milliarden Euro. Damit gehört sie nicht nur zu den großen genossenschaftlichen Instituten in Deutschland, sondern ist in der Region rund um Rhein, Ahr und Eifel die größte Bank.Ihren Vorsprung im Vergleich zu den anderen regionalen Geldhäusern konnte sie auch im Jahr 2014 ausbauen: „Wir sind in allen Bereichen gewachsen und konnten Marktanteile hinzugewinnen“, zeigte sich Schmitz zufrieden mit Blick auf die Ertragslage der Bank, ebenso mit den Bestandszuwächsen bei den Kundeneinlagen und den Krediten. Im Jahr 2014 erhielt die Volksbank RheinAhrEifel erneut die Topnote im Rating des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Ergebnis 2014
Die Volksbank RheinAhrEifel wird von mehr als 84.000 Mitgliedern getragen. Für die Bankteilhaber wird der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat auch in diesem Jahr die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von fünf Prozent vorschlagen. Insgesamt gewann das Bankhaus 2.889 neue Mitglieder und 3.334 neue Kunden. „Ein deutlicher Vertrauensbeweis“, stellte Schmitz erfreut fest. Sowohl im Einlagen- als auch im Kreditbereich konnte die Volksbank Zuwächse verbuchen. Die Steigerung auf der Einlagenseite kam hauptsächlich durch die Erhöhung der Sicht- und Spareinlagen zustande. Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen und zuletzt weiterhin gefallener Zinsen setzten die Kunden vor allem auf kurzfristig verfügbare Liquidität. Der Geldbestand, den die Kunden der Volksbank RheinAhrEifel anvertrauen, ließ sich erneut um 43 Millionen Euro steigern. Die Einlagen betrugen insgesamt 1.606 Millionen Euro.

Die Nettozuwächse im privaten und gewerblichen Kreditgeschäft trugen 2014 ebenfalls zur positiven Geschäftsentwicklung bei. Sie stiegen um insgesamt 47 Millionen Euro auf 1.265 Millionen Euro. Das Kreditneugeschäft erhöhte sich von 36 Millionen Euro auf 306 Millionen Euro. Sowohl das Volumen an Firmen- als auch an Privatkrediten konnte gesteigert werden. „Entgegen des Trends eines geringfügig wachsenden Marktes konnten wir unsere Kreditvergabe weiter ausbauen. Von befürchteten Engpässen kann bei unserer Regionalbank keine Rede sein“, kommentierte Schmitz die Entwicklung.

Auch wenn die Volksbank RheinAhrEifel das Niedrigzinsumfeld deutlich spürt, zeigt die Bank mit einer sich positiv entwickelnden Ertragslage Stärke in einem schwierigen Marktumfeld. „Seit fast 150 Jahren zeigen wir Veränderungsfähigkeit und passen uns den sich permanent wandelnden Rahmenbedingungen an, ohne dabei unseren Wurzeln und unserer Wertekultur untreu zu werden. Wir müssen uns nicht neu erfinden, denn wir haben ein Geschäftsmodell, das sich als erfolgreich, krisenfest und nachhaltig erwiesen hat“, sagte Schmitz.

Mit der Steigerung ihres Eigenkapitals um zwölf Millionen Euro auf 194 Millionen Euro schafft sich die Regionalbank ein zusätzliches Polster. Das Institut liegt damit deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.

Das Rohergebnis entwickelte sich positiv: Sowohl Zinsüberschuss als auch Provisionsergebnis, die beiden Haupteinnahmequellen der Bank, konnten gesteigert werden. Der leicht gestiegene Zinsüberschuss lässt sich trotz anhaltender faktischer Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf das professionelle Eigenanlagemanagement der Bank zurückführen. Der gesteigerte Provisionsüberschuss kommt durch die gestiegene Nachfrage nach Wertpapier- und Vorsorgeprodukten zustande.

Die Not der Notenbank
In seinen Ausführungen berichtete Schmitz über verschiedene Herausforderungen, die die EZB auch 2015 weiter begleiten und die nach wie vor auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben werden. Hier ging er näher auf das historisch niedrige Zins-
niveau, die niedrige Inflationsrate, die Talfahrt des Ölpreises, die geplanten Anleihekäufe von Unternehmens- und Staatsanleihen und die neu entfachte Diskussion über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone (den so genannten „Grexit“) ein.

Es bleibt weiter anspruchsvoll
Durch überzogene Regulierungsvorschriften und einen in Schmitz‘ Augen übertriebenen Dokumentationswahnsinn würden nicht nur die international tätigen Großbanken, sondern auch die regionalen Marktteilnehmer wie Volksbanken und Sparkassen belastet, sagte er.
Nicht nur die direkten Kosten für die Bankenabgabe und den neu eingerichteten Abwicklungsfonds muss die nicht systemrelevante Volksbank stemmen. Mehr Mitarbeiter für die Kontrolle für Risiken, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie die Weiterbildung von Mitarbeitern erhöhen die Kosten. Selbst kleine Banken benötigen Beauftragte für Geldwäsche, Betrugsprävention, Compliance, Sicherheit und Datenschutz. Inklusive der Beiträge für Bankenabgabe und Abwicklungsfonds beläuft sich der Gesamtaufwand für Regulatorik und überbordende Bürokratie der Volksbank Rhein AhrEifel auf rund 500.000 Euro im Jahr.Daneben sieht sich die Volksbank durch die Demografie und die zunehmende Digitalisierung vor erhebliche Herausforderungen gestellt, denen sie sich als Partner und Arbeitgeber aber gerne stellt. Der Landflucht von Kunden und (potenziellen) Arbeitnehmern setzt die Volksbank „ihr Bestes“ entgegen.

Unser Bestes
„Hinter dem Logo stehen die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den bestmöglichen Kommunikationsmitteln und kümmern sich um die finanziellen Anliegen unserer anspruchsvollen Kunden. Wir bauen auf gegenseitiges Vertrauen und eine direkte Multikanal-Kommunikation von Mensch zu Mensch“, sagte Schmitz. Die Nähe der gewachsenen, persönlichen Beziehung werde ergänzt durch digitale Innovationen wie Videoberatung und den Ausbau der Internetabschlussmöglichkeiten verschiedener Bankprodukte. Dass die Regionalbank mehr als Geld und Zinsen ausmache, beweise ihre unternehmerische, soziale Verantwortung, die verschiedentlich zum Ausdruck komme: zum Beispiel in der zweifachen Auszeichnung als familienbewusster Arbeitgeber, in der Auslobung des Zukunftspreises, in der Förderung durch die Bürgerstiftung, in einer hohen Ausbildungsquote und in einem großzügigen Sponsoring. Nicht zuletzt nannte er die demokratische Willensbildung und gegenseitige Kontrolle durch die Vertreterversammlung als Parlament der Genossenschaft.

Ausblick
Schmitz zeigte sich zuversichtlich, auch künftig trotz politisch motivierter Niedrigzinsphase, demografischer Herausforderungen, weiter steigender Anforderungen des Verbraucherschutzes und der Regulatorik zufriedenstellende Ergebnisse erwirtschaften zu können. Die Regionalbank sei für die kommenden Herausforderungen gewappnet. Insbesondere das Privatkundengeschäft befinde sich im Umbruch. Ein zentraler Schlüssel für die Sicherung des Erfolges sei die Weiterentwicklung einer transparenten, offenen und nachvollziehbaren Beratung. Dies sei durch das gerade begonnene Projekt Genossenschaftliche Beratung, das einheitliche Mindestqualitätsstandards für den Beratungsprozess vorsieht und alle rechtlichen Anforderungen erfüllt, gegeben, so der Vorstandsvorsitzende. Weiter gehe man auf das geänderte Kundenverhalten ein und biete zukünftig ergänzend zu der persönlichen Beratung auch Videoberatungen über sichere Medien an. Eine veränderte Kundennachfrage gehe auch mit einer Verzahnung der Vertriebskanäle und einem Mehr an Online-Service einher. Daher baue man auch die Möglichkeiten von Internetabschlüssen nichtberatungsintensiver Produkte aus.

„Im kommenden Jahr feiern wir unser 150-jähriges Jubiläum und darauf sind wir sehr stolz. Allen widrigen Bedingungen im finanzwirtschaftlichen Umfeld können wir aus einer Position der Stärke heraus begegnen und setzen ihnen als genossenschaftliches Institut ein verantwortliches „Volksbanking“ entgegen. Hätten wir uns im Laufe unserer Geschichte nicht immer wieder verändert und den modernen Fortschritt aus den Augen verloren, gäbe es unser Unternehmen heute längst nicht mehr. Wir werden frühzeitig die Weichen stellen und arbeiten zum Wohle unserer Mitglieder und Kunden kontinuierlich an der Qualität unseres Kundengeschäfts und der Effizienz unserer Prozessabläufe“, machte Schmitz deutlich.

Volksbank RheinAhrEifel eG 31.12.2014
Bilanzsumme (in Mio €) 2.020
Kundeneinlagen (in Mio €) 1.606
Kundenkredite (in Mio €) 1.265
Eigenkapital (in Mio €) 194
Mitarbeiter 462
– davon Auszubildende 42

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