Warum CFDs für Daytrading populär sind

Die Zeiten in denen nur Großinvestoren mit sehr viel Eigenkapital Daytrading betreiben konnten sind schon seit einigen Jahren vorbei. Mit dem Finanzinstrument der Hebel konnten Kleinanleger einfach mit geborgtem Geld investieren und mussten selbst nur einen Bruchteil des Kapitals als Sicherheitsleistung aufbringen. Die Gefahr dabei: Man konnte auch weit über sein eigenes Kapital hinaus verlieren und musste für diesen Verlust selbstverständlich geradestehen („Nachschusspflicht“).
Mit der Entwicklung neuer Finanzinstrumente wie den CFDs (Contract for Difference, zu Deutsch „Differenzkontrakte“), die außerbörslichen Handel darstellen, weil nicht wirklich gekauft und verkauft, sondern lediglich auf die Kursentwicklung eines Werts spekuliert wird, war es dann auch für jedermann möglich auf fallende Kurse zu setzen und damit Gewinn zu erzielen. Doch auch hier galt lange Zeit eine Nachschusspflicht! Dies fand 2017 ein Ende, als die BaFin und andere europäische Aufsichtsbehörden genau diese zum Schutze der Kleinanleger verboten haben. Seitdem erfreuen sich CFDs vor allem bei Anfängern im Daytrading zunehmender Beliebtheit.

„Weniger“ Risiko bedeutet nicht „geringes“ Risiko

Viele der Anfänger unterliegen aber einem Fehlschluss, denn nur weil das Risiko durch das Verbot der Nachschusspflicht geringer geworden ist, bedeutet dies noch lange nicht, dass es sich bei CFDs nicht mehr um ein hochspekulatives Derivat handeln würde; immerhin droht weiterhin ein Totalverlust des als Sicherheitsleistung hinterlegten Kapitals („Margin“). Da es hier durch den Einsatz großer Hebel möglich ist mit wenig Geld Daytrading zu betreiben, rückt der mögliche Verlust für Anfänger aber in den Hintergrund und sie fokussieren sich zu sehr auf die möglichen Gewinne. Es kommt aber nicht von ungefähr, dass die offiziellen Zahlen, welche von den CFD Brokern veröffentlicht werden müssen, belegen, dass durchschnittlich 75% der Kleinanlegerkonten in den ersten drei Monaten Geld verlieren. Von geringem Risiko kann hier also keine Rede sein!

CFDs sind für Daytrading optimiert

Abgesehen vom vor allem von Anfängern unterschätzten Risiko, sind CFDs aber von der Struktur her für Daytrading optimiert. Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass herkömmliches Trading mit einer langer Haltedauer nicht empfehlenswert ist. Das liegt zum einen daran, dass eine Übernachgebühr fällig wird, wenn ein Wert über die Öffnungszeit der Börse hinaus gehalten wird. Auf der anderen Seite gibt es für manche Werte auch eine maximale Haltedauer mit deren Ablauf auch die Position automatisch geschlossen wird.

Wenn man allerdings typisches Daytrading betreibt, also innerhalb eines Tages Positionen eröffnet als auch wieder schließt, hat die Verwendung von CFDs Vorteile gegenüber dem tatsächlichen An- und Verkauf an der Börse. So wird hier nämlich über Spreads, einem prozentualen Anteil am genutzten Tradingvolumen, abgerechnet, anstatt einen Fixbetrag pro Order bezahlen zu müssen. Damit macht es keinen Unterschied, ob man eine Vielzahl von kleinen Trades an einem Tag durchführt, oder lediglich einen einzelnen großen. Die Kosten sind insgesamt dieselben, während bei einem Fixbetrag pro Order diesbezüglich einzelne Trades mit großem Volumen in jedem Fall zu bevorzugen sind.

Möchte man also Daytrading mit den typischen, schnellen Trades betreiben, so bieten CFDs eine gute Möglichkeit, doch sollte man die Risiken nicht aus den Augen verlieren.

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